pte20220909001 in Leben

US-Raffinerien erhöhen Risiko für Schlaganfall

Nebenprodukte verursachen Schadstoffmix mit Negativfolgen für Luft, Boden und Trinkwasser


Raffinerie: Im Umfeld häufen sich Schlaganfälle (Foto: Frauke Feind, pixabay.com)
Raffinerie: Im Umfeld häufen sich Schlaganfälle (Foto: Frauke Feind, pixabay.com)

New Haven (pte001/09.09.2022/06:00)

Im Süden der USA im Einzugsbereich von Raffinerien lebende Menschen haben ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle. Das hat Honghyok Kim, Epidemiologe an der Yale University http://yale.edu herausgefunden. "Die geografische Konzentration von Wirtschaftssektoren und den damit verbundenen Nebenprodukten ist ein wenig erforschter Risikofaktor für Schlaganfälle. Zu den Nebenprodukten der Erdölproduktion und -raffination gehört eine Mischung von Schadstoffen, die die Qualität der angrenzenden Luft, des Bodens und des Trinkwassers in Wohngebieten beeinträchtigen können."

Belastung mit Schwefeldioxid

Das Team, zu dem auch Forscher der Brown University http://brown.edu und der Seoul National University http://en.snu.ac.kr zählen, haben Daten des US-Center for Disease Control and Prevention http://cdc.gov für ihre Analyse genutzt und betrachteten Gebiete in einem Umkreis von 2,5 und fünf Kilometern um Raffinerien. Dort ist die Konzentration von Schwefeldioxid höher als in Regionen fernab von Raffinerien. Im Schnitt erlitten 5,6 Prozent der dort lebenden Menschen einen Schlaganfall.

In einigen Bereichen liegt das Risiko weit höher. Im Bundesstaat Mississippi beträgt die errechnete Wahrscheinlichkeit 11,7 Prozent, in Texas sogar 25,3 Prozent. Darüber hinaus ist die erhöhte Prävalenz von Schlaganfällen auch durch soziodemografische Faktoren bestimmt, heißt es. Menschen mit niedrigerem sozioökonomischem Status leben in der Regel näher an Erdölraffinerien, was bedeutet, dass sie überproportional betroffen sind. "Unsere Forschung hat das Potenzial, sowohl Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit als auch im Umweltbereich zu unterstützen, um die potenziellen Gesundheitsrisiken durch die für die Umgebung von Raffinerien typische Exposition gegenüber Schadstoffen zu mindern", schließt Kim.

(Ende)
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