pte20211207021 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Test erkennt Demenz sechs Monate früher

Check laufend selbst durchführbar - Hausärzte sollen darauf aufbauend schneller agieren können


Test: Neues Verfahren erkennt Probleme früher (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)
Test: Neues Verfahren erkennt Probleme früher (Foto: pixabay.com, Gerd Altmann)

Columbus (pte021/07.12.2021/10:30)

Viele Menschen werden mit zunehmendem Alter vergesslich. Es ist jedoch häufig schwer zu sagen, ob diese Gedächtnisprobleme ein normaler Teil des Alterns sind oder ein Symptom von etwas Ernsterem. Ein einfacher selbst durchgeführter Test kann frühe, subtile Anzeichen einer Demenz früher erkennen als die meisten in Arztpraxen durchgeführten kognitiven Tests. Entwickelt wurde der Self-Administered Gerocognitive Examination (SAGE-Test) https://wexnermedical.osu.edu/brain-spine-neuro/memory-disorders/sage von Forschern des Ohio State University Wexner Medical Center, https://wexnermedical.osu.edu des College of Medicine und des College of Public Health der Universität. Diese frühere Entdeckung einer Erkrankung ist für eine wirkungsvolle Behandlung von entscheidender Bedeutung. Das sei vor allem deshalb der Fall, da neue Behandlungsmöglichkeiten gegen Demenz und Alzheimer entwickelt und zugelassen werden. Obwohl der Test Erkrankungen wie Alzheimer nicht definitiv diagnostiziert, liefert er den Ärzten eine Ausgangsbasis für die kognitive Leistungsfähigkeit der Patienten. Wiederholte Tests ermöglichen ein Nachverfolgen des Gedächtnisses und der Denkfähigkeit über einen längeren Zeitraum. Laut dem leitenden Wissenschaftler Douglas Scharre dürften Hausärzte bei Routineuntersuchungen subtile kognitive Defizite nicht erkennen.

Die acht Jahre laufende Studie begleitete 665 Patienten des Center for Cognitive and Memory Disorders der Ohio State University. Die Forscher fanden heraus, dass der SAGE Test korrekt Patienten mit einer leichten kognitiven Einschränkung, bei denen schließlich eine Demenz diagnostiziert wurden, mindestens sechs Monate früher als mit dem Mini-Mental State Examination (MMSE) einem der sehr häufig eingesetzte Tests identifizierte. Von den 164 Patienten mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung bei den Baseline-Werten, erkrankten 70 Personen an einer Demenz. Dabei handelt es sich innerhalb von drei bis vier Jahren um eine Konversionsrate von 43 Prozent. Laut Scharre ist dieser Wert ähnlich wie bei anderen akademischen Studien. Die Verteilung der Demenzerkrankungen umfasste 70 Prozent Alzheimer-Demenz, 7 Prozent Lewy-Körperchen-Demenz und 9 Prozent reine oder gemischte vaskuläre Demenz.

[b]Test langfristig einsetzen[/b]

Der Test kann immer dann durchgeführt werden, wenn kognitive Bedenken bestehen. Die Absolvierung erfordert nur zehn bis fünfzehn Minuten. Vier auswechselbare Fassungen sind auf die Verringerung des Lerneffekts im Laufe der Zeit ausgerichtet. Die kognitiven Bereiche, die mit dem 11 Punkte umfassenden Test abgefragt werden, umfassen Orientierung, Sprache, Berechnungen, Abstraktion, exekutive Funktionen und konstruktive Fähigkeiten. Der MMSE Test hingegen fragt Abstraktion oder exekutive Funktionen nicht ab. Laut Scharre sollte jedes Mal, wenn man bei sich oder einem Familienmitglied Veränderungen in der Gehirnfunktion oder der Persönlichkeit festgestellt werden, gemacht werden. „Macht eine Person den Test alle sechs Monate und die Punktezahl sinkt während eineinhalb Jahren um zwei oder drei Punkte, ist das ein signifikanter Unterschied. Die Ärzte können diese Informationen nutzen, um dem kognitiven Verlust auf den Grund zu gehen."

[b]Als BrainTest auf dem Markt[/b]

Scharre hat eng mit BrainTest SEZC zusammengearbeitet, um eine wissenschaftlich fundierte digitale Version des SAGE Tests mit der Bezeichnung BrainTest zu entwickeln. Dieser Test kann auf einem Tablet oder einem Rechner mit Touchscreen durchgeführt werden. Diese digitale Version wird auch in die elektronischen Krankenakten es Ohio State Wexner Medical Center integriert. Basierend auf Veränderungen der Werte eines Patienten, können Ärzte und Familien dann entscheiden, wie am besten weiter vorgegangen wird. Allein in den USA leiden mehr als 6 Millionen Menschen an Alzheimer. Diese Anzahl soll bis 2050 auf mehr als 13 Millionen ansteigen. Laut der Alzheimer’s Asscociation ist die Anzahl der Todesfälle aufgrund von Alzheimer und anderen Demenzerkrankungen während der COVID-19 Pandemie um 16 Prozent angestiegen. Die Forschungsergebnisse wurden in „Alzheimer’s Research and Therapy" veröffentlicht.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|