Synthetische Peptide lindern Atherosklerose
Wirksamkeit an Tiermodellen bereits nachgewiesen - Weitere wissenschaftliche Studien nötig
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Atherosklerose: neuer Ansatz zur Behandlung (Foto: Pixabay, Narupon Promvichai) |
München (pte001/15.02.2021/06:00)
Frühere entzündungshemmende Ansätze zur Verhinderung einer Atherosklerose, eines Herzinfarkts, von Schlaganfällen, rheumatoider Arthritis und anderer Entzündungskrankheiten haben großteils auf Antikörpern und niedermolekularen Medikamenten beruht. Ein Team unter der Leitung der Technischen Universität München https://www.tum.de hat jetzt kurze Ketten von Aminosäuren entworfen und chemisch synthetisiert, die wie ein verkleinerter löslicher Chemokinrezeptor funktionieren. Bei Tiermodellen können diese Peptide eine Atherosklerose blockieren.
Chemokine orchestrieren die Wanderung von Immunzellen im Körper. Sie spielen bei Entzündungskrankheiten wie Atherosklerose eine entscheidende Rolle. Aus diesem Grund sind sie für biomedizinische Forscher von großem Interesse. Die von den Forschern jetzt entworfenen und synthetisierten Chemokinrezeptoren können gezielt Chemokin-Mechanismen unterdrücken, die eine Atherosklerose fördern. Mechanismen, die wichtige physiologische Prozesse im Körper steuern, sind nicht betroffen. Sie werden sozusagen „ausgespart".
Frühere Studien haben die Wirksamkeit von Therapeutika in Zusammenhang mit Zytokinen und Chemokinen nachgewiesen. Diese Medikamente beeinflussten aber nicht nur die Wirkung dieser Mediatoren auf die Atherosklerose, sondern unterdrückten auch ihre positiven Wirkungen wie jene, die der Wirtsabwehr gegen Infektionen.
[b]Signalwege gezielt blockieren[/b]
Laut der Studienautorin Aphrodite Kapurniotu erklärte, dass die mini-CXCR4 Mimics in der Lage sind, selektiv zwischen zwei unterschiedlichen Chemokinen, die auf den gleichen Rezeptor abzielen, zu unterscheiden. In diesem Fall handelt es sich um das atypische Chemokin MIF und das klassische Chemokin CXCL12. „Damit wird es ihnen möglich, spezifisch jene Signalwege zu blockieren, die einer Atherosklerose zugrunde liegen."
[b]Kostengünstige Alternative[/b]
Laut der Forscherin werden auf Peptiden basierende Therapeutika häufiger als weniger stabil angesehen, das sie im Körper sehr schnell durch die Enzyme mit der Bezeichnung Proteasen abgebaut werden können. „Wir können jedoch verschiedene hochmoderne Ansätze der Peptidchemie nutzen, um die Stabilität zu verbessern. Ein Beispiel dafür wäre das Einfügen von unnatürlichen Aminosäuren. Laut Jürgen Bernhagen vom Klinikum der Universität München wurde der neue Ansatz bisher nur bei einem Tiermodell der Atherosklerose bestätigt. Klinische Studien erscheinen jedoch möglich, vor allem da dieser Ansatz deutlich kostengünstiger ist als Antikörper.
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