pte20210209030 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Bluthochdruck befeuert Vorhofflimmern

Daten von über einer Mio. Menschen zeigen laut King's College London Kausalzusammenhang


Blutdruckmessung: Kontrolle sehr wichtig (Foto: pixabay.com, Adriano Gadini)
Blutdruckmessung: Kontrolle sehr wichtig (Foto: pixabay.com, Adriano Gadini)

London (pte030/09.02.2021/13:32)

Die ersten auf genetischen Daten basierenden Beweise, dass Bluthochdruck ursächlich mit der am weitesten verbreiteten Form von Herzrhythmusstörungen in Zusammenhang steht, haben jetzt Forscher des King's College London https://www.kcl.ac.uk vorgelegt. Seniorautor Georgios Georgiopoulos betonte, dass diese Forschungsergebnisse weiteren Anlass für Strategien in der öffentlichen Gesundheit böten, die darauf abzielten, die Blutdruckkontrolle in der Allgemeinbevölkerung aber auch bei einzelnen Initiativen zu verstärken.

Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Weltweit sind davon mehr als 40 Millionen Menschen betroffen. Die Betroffenen verfügen über ein fünf Mal so hohes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und dem Entstehen eines Vorhofflimmerns gezeigt. Es gab bisher jedoch keine überzeugenden Beweise für eine direkte Kausalität.

[b]Riesige Datenmenge[/b]

Die Forscher führten mit der mendelschen Randomisierung eine natürlich randomisierte kontrollierte Studie durch. Dafür nutzten sie die Daten der größten genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) zu Blutdruck und Vorhofflimmern. An dieser Studie nahmen mehr als eine Million Menschen mit europäischer Abstammung teil. 60.620 Personen litten unter Vorhofflimmern und 970.216 waren nicht betroffen.

In einem ersten Schritt wurden 894 genetische Varianten identifiziert, die mit dem Blutdruck in Zusammenhang stehen. Danach analysierten die Forscher welche dieser Varianten bei einem Vorhofflimmern eine Rolle spielen. Um die natürlich randomisierte kontrollierte Studie durchzuführen, wurden die 894 genetischen Varianten nach dem Zufallsprinzip allen Teilnehmern zugeteilt. Damit erhielt auch jede Person einen Blutdruckwert. Anschließend analysierten die Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen Blutdruck und Vorhofflimmern.

[b]Eindeutiger Zusammenhang[/b]

Ein erhöhter Blutdruck stand mit einem gesteigerten Risiko eines Vorhofflimmerns in Zusammenhang. Konkret stand ein Anstieg von 1 mmHg beim sytolischen, diastolischen Blutdruck und dem Pulsdruck mit 1,8 Prozent, 2,6 Prozent und 1,4 Prozent relativem Anstieg des Risikos eines Vorhofflimmerns in Verbindung. Laut Georgiopoulos liefern diese Studienergebnisse überzeugende Beweise für einen kausalen Zusammenhang zwischen Blutdruck und Vorhofflimmern. 

Der Einsatz von genetischen Informationen verringere die Wahrscheinlichkeit einer umgekehrten Kausalität oder dass andere Eigenschaften, die mit Vorhofflimmern in Verbindung stehen, verantwortlich sind. „Unsere Studie hat gezeigt, dass dieser Zusammenhang nicht von anderen Erkrankungen wie einer koronaren Herzkrankheit oder Fettleibigkeit verursacht wurde. Unsere Studienergebnisse bestätigen die Hypothese, dass ein Vorhofflimmern verhindert werden kann." Die Forschungsergebnisse wurden im „European Journal of Preventive Cardiology" veröffentlicht.

 

 

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