pte20250527003 in Business

Subventionen verursachen Milliardenschäden

Laut der Autonomen Universität Barcelona gibt es in sieben Bereichen gravierende Nachteile


Fischerboot: Subventionen können massive Schäden nach sich ziehen (Foto: pixabay.com)
Fischerboot: Subventionen können massive Schäden nach sich ziehen (Foto: pixabay.com)

Barcelona (pte003/27.05.2025/06:10)

Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Infrastruktur, Fischerei und Aquakultur sowie Bergbau und Nutzer von fossilen Brennstoffen erhalten weltweit zwischen 1,7 und 3,2 Bio. Dollar pro Jahr an öffentlichen Subventionen - ein schlechtes Investment, sagt Victoria Reyes-García von der Autonomen Universität Barcelona. Ihr zufolge liegen die daraus resultierenden direkten und indirekten Umweltschäden bei 10,5 bis 22,6 Bio. Dollar pro Jahr. Die negativen Folgen würden die biologische Vielfalt, das Klima und die öffentliche Gesundheit betreffen.

Verlust von Naturleistungen

Laut der Studie hat die von Subventionen indirekt verursachte Umweltzerstörung erhebliche wirtschaftliche Folgen. Die Weltbank warnt davor, dass der Verlust essenzieller Naturleistungen wie Bestäubung, Meeresfischerei und Holzversorgung das globale BIP bis 2030 um 2,7 Bio. Dollar verringern könnte. Allein im Vereinigten Königreich könnten die Auswirkungen des Biodiversitätsverlusts im gleichen Zeitraum zu einem Rückgang des BIP zwischen sechs und zwölf Prozent führen, heißt es.

Durch die Abschaffung der Subventionen für fossile Brennstoffe könnten die weltweiten CO2-Emissionen um 43 Prozent reduziert und bis zu 1,6 Mio. vorzeitige Todesfälle pro Jahr aufgrund der verbesserten Luftqualität verhindert werden, behauptet Reyes-García. Zu den Folgen der landwirtschaftlichen Subventionen zählen ihr zufolge Treibhausgasemissionen, Bodendegradation sowie Oberflächen- und Grundwasserverschmutzung.

Biodiversität massiv bedroht

2024 erhielten forstwirtschaftliche Aktivitäten Subventionen in Höhe von 175 Mrd. Dollar. Die Bruttoentwaldung betrug 2023 rund 6,37 Mio. Hektar. Das trage dazu bei, dass die globalen Klimaziele nicht erreicht würden. Der Bau von Infrastruktur wie Straßen und Bewässerungssysteme trage zum Verlust natürlicher Lebensräume und zur nicht nachhaltigen Wassernutzung bei. Viele Subventionen förderten Überfischung und illegale Fischerei, die die marine Biodiversität bedrohen.

80 Prozent des metallurgischen Bergbaus werde in Regionen mit großer biologischer Vielfalt betrieben, was tiefgreifende ökologische Auswirkungen verursache. Die Studie zeige, dass das derzeitige Wirtschaftsmodell dringend einer Transformation bedarf. Glücklicherweise gebe es bereits positive Beispiele. Neuseeland habe Fischereisubventionen abgeschafft und durch Anreize ersetzt, die auf Nachhaltigkeitskriterien basieren.

Auch Sambia lenke Agrarsubventionen in klimafreundliche und biodiversitätsfreundliche Praktiken um, und England habe ein System von Zahlungen für Ökosystemleistungen im Agrarsektor eingeführt. "Das zeigt, dass es möglich ist, öffentliche Mittel in Entwicklungsmodelle umzulenken, die die biologische Vielfalt schützen und das Wohlergehen heutiger und künftiger Generationen sichern", so Reyes-García, die die Folgen der Streichung von Subventionen für die Ernährung ausblendet.

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