pte20220919002 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

Smartphone-Nutzerinnen pubertieren früher

Risiko geht laut Studie des Ankara Bilkent City Hospital mit Ratten von blauer Lichtemission aus


Mädchen in der Nacht: Blaues Licht verändert den Organismus (Foto: pixabay.com, mohamed_hassan)
Mädchen in der Nacht: Blaues Licht verändert den Organismus (Foto: pixabay.com, mohamed_hassan)

Ankara (pte002/19.09.2022/06:00)

Junge Mädchen, die intensiv Smartphones und ähnliche Geräte nutzen, pubertieren früher als jene, die eher digital enthaltsam leben. Darauf deutet das Ergebnis einer Untersuchung an Ratten hin, die ein Team um Aylin Kilinç Uğurlu vom Ankara Bilkent City Hospital http://ankarasehir.saglik.gov.tr durchgeführt hat. Wirksam ist laut den Wissenschaftlern dabei insbesondere der Anteil des blauen Lichts, das die Displays aussenden.

Auch Eierstöcke verändert

Eine längere Blaulichtexposition war mit einem früheren Beginn der Pubertät bei weiblichen Ratten verbunden, die auch reduzierte Melatoninspiegel, erhöhte Spiegel einiger Fortpflanzungshormone und körperliche Veränderungen in ihren Eierstöcken zeigten. Die exzessive Verwendung mobiler Geräte wird bereits mit Schlafstörungen bei Kindern in Verbindung gebracht, doch die neuen Erkenntnisse lassen vermuten, dass es zusätzliche Risiken für die kindliche Entwicklung und deren künftige Fruchtbarkeit geben könnte.

Die Forscher nehmen an, dass die Verwerfungen durch eine Störung der biologischen Uhr ausgelöst werden, da blaues Licht den abendlichen Anstieg der Konzentration von Melatonin hemmt, das den Körper auf Ruhe und Schlaf vorbereitet. In den vergangenen Jahren haben mehrere Studien einen früheren Beginn der Pubertät bei Mädchen festgestellt, die mit der COVID-19-Pandemie einherging. Der Zusammenhang zwischen Blaulichtexposition und reduziertem Melatoninspiegel deutet laut der Studie darauf hin, dass eine erhöhte Bildschirmzeit, beispielsweise während der Pandemiebeschränkungen, eine Rolle bei diesem berichteten Anstieg spielen könnte.

Versuche mit sechs Gruppen

Uğurlu und Kollegen haben weibliche Ratten in drei Sechsergruppen eingeteilt. Die erste erlebte einen normalen Lichtzyklus, die zweite wurde täglich sechs, die dritte zwölf Stunden lang blauem Licht ausgesetzt. Die ersten Anzeichen einer Pubertät traten in beiden Gruppen, die blauem Licht ausgesetzt waren, signifikant früher auf. Je länger die Expositionsdauer war, desto früher begann die Pubertät. Ratten, die blauem Licht ausgesetzt waren, hatten auch reduzierte Melatoninspiegel und erhöhte Spiegel spezifischer Fortpflanzungshormone (Östradiol und luteinisierendes Hormon) sowie körperliche Veränderungen in ihrem Eierstockgewebe, die alle mit dem Beginn der Pubertät übereinstimmten.

Eine zwölfstündige Exposition verursachte laut den Wissenschaftlern auch Zellschäden und Entzündungen in den Eierstöcken. "Da es sich um eine Studie mit Ratten handelt, können wir nicht sicher sein, dass diese Ergebnisse bei Kindern repliziert werden. Aber diese Daten deuten darauf hin, dass die Blaulichtexposition als Risikofaktor für einen früheren Beginn der Pubertät angesehen werden könnte", unterstreicht Uğurlu abschließend.

(Ende)
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