Signal treibt Tumorzellen in Selbstvernichtung
Eine Boten-RNA sorgt für Aktivierung und stellt Therapien mit Nebenwirkungen in den Schatten
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Natalie Artzi: Forscherin treibt Tumorzellen in den Freitod (Foto: wyss.harvard.edu) |
Cambridge/Boston (pte002/05.11.2025/06:05)
Die Aktivierung eines Immunsignalwegs in Krebszellen zwingt Tumore zur Produktion eines sie vernichtenden Moleküls. In Kombination mit Immuntherapeutika, sogenannten Checkpoint-Blockade-Inhibitoren, die heute schon eingesetzt werden, klappt diese neue Art der Krebsbekämpfung noch besser. Das haben Versuche von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit Mäusen gezeigt.
Alternative zu Medikamenten
Die Aktivierung des für den Tumor fatalen Signalwegs ist mithilfe einer Boten-RNA gelungen, die genetische Infos aus dem Zellkern zu den Ribosomen transportiert, wo sie zur Herstellung von Proteinen verwendet werden. Diese zerstören die Tumorzellen. Boten-RNA ist auch die Basis für Corona-Impfungen. Die Aktivierung gelingt auch mit anderen Medikamenten. Diese müssen allerdings in so hohen Dosen verabreicht werden, dass oft schwere Nebenwirkungen die Folge sind.
"Wir nutzen die körpereigenen Mechanismen des Tumors, um immunstimulierende Moleküle zu produzieren und so eine starke Antitumor-Reaktion auszulösen", sagt Natalie Artzi, leitende Wissenschaftlerin am MIT Institute for Medical Engineering and Science, außerordentliche Professorin für Medizin an der Harvard Medical School in Boston und Kernmitglied des Wyss Institute for Biologically Inspired Engineering an der Harvard University.
Kombibehandlung am besten
Die Forscher haben die Boten-RNA in Mäuse injiziert, die an Krebs erkrankt waren - und zwar direkt in den Tumor. Eine zweite Gruppe Versuchstiere erhielt Checkpoint-Blockade-Inhibitoren und eine dritte Gruppe bekam beide Behandlungen. Die Kombibehandlung hatte den größten Effekt. Jetzt wollen die Forscher die Boten-RNA so modifizieren, dass sie sich in die Blutbahn spritzen lässt und nicht in den Tumor injiziert werden muss.
Den Wissenschaftlern zufolge beinhalteten frühere Behandlungen immer das Risiko der Bildung entsprechender Metastasen. Die Forscher planen außerdem, die Boten-RNA-Therapie in Kombination mit Chemotherapeutika beziehungsweise Bestrahlung zu testen, was die Therapie noch wirksamer machen könnte.
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