pte20251104004 in Forschung

Kinder haben Vertrauen in die Wissenschaft

Negative Videos können diesen Glauben laut Studie der Ohio State University kaum erschüttern


"Verrückter Wissenschaftler": Klischee zieht nicht mehr (Bild: Pete Linforth, pixabay.com)

Columbus (pte004/04.11.2025/06:15)

Kinder haben großes Vertrauen zu Wissenschaftlern, obwohl diese in Zeichentrickfilmen oft als verrückt oder bösartig dargestellt werden. Laut einer Analyse der Ohio State University haben sie nur dann leise Zweifel, wenn Bösewichte in Videos ausdrücklich als Wissenschaftler bezeichnet wurden. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Darstellung von bösartigen Forschern die Kinder an Wissenschaftlern zweifeln lassen. Doch diese Auswirkungen sind nur schwach und in ihrem Umfang begrenzt", so Doktorandin Blue Lerner.

Klischee "verrückter Wissenschaftler"

Die Ergebnisse deuten auch darauf hin, dass das Klischee des "verrückten Wissenschaftlers" bei Kindern möglicherweise nicht so verbreitet ist, wie frühere Studien vermuten ließen. Zu dem Ergebnis kommt Mitautor James Alex Bonus. An der Studie haben 256 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren und ihre Eltern teilgenommen.

Zu Beginn haben die Experten die Kinder per Fragebogen danach gefragt, ob sie Wissenschaftler eher als klug oder dumm empfinden. Außerdem beantworteten sie Fragen, mit denen drei Dimensionen des Vertrauens in Wissenschaftler gemessen wurden: Fachwissen, Integrität und Wohlwollen.

Test mit Zeichentrick-Wissenschaftlern

"Fast alle Kinder bewerteten Wissenschaftler als intelligent und gaben ihnen gute Noten für Fachwissen, Integrität und Wohlwollen, wobei ihre Bewertungen für Fachwissen höher ausfielen als für Integrität und Wohlwollen", so Bonus. Die Kinder sahen sich einen von zwei fünfminütigen Ausschnitten aus der Disney-Zeichentrickserie "Marvel's Spiderman" an.

In einem der Videos kam eine bösartige Wissenschaftlerinnenfigur vor, im anderen eine heldenhafte. Die Einschätzung gegenüber den Wissenschaftlern wurde demnach auch von der Darstellung der boshaften Figur nicht nachhaltig beeinträchtigt. "Kinder identifizieren die bösartigen Handlungen der Figur möglicherweise nicht als Wissenschaft, wenn dies nicht ausdrücklich so bezeichnet wird", unterstreicht Lerner.

Im Rahmen der Studie wurden die Eltern danach gefragt, wie viele Videos ihre Kinder sehen, in denen Superhelden eine Rolle spielen. Ergebnis: Diejenigen, die am häufigsten solche Sendungen sehen, glauben weniger daran, dass Wissenschaftler wohlwollend sind, sagen die Forscher. Aber der Effekt falle relativ gering aus.

(Ende)
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