pte20220819002 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Prostatakrebs: Genetisches Risiko essenziell

Erste Entscheidungen sollten laut neuer Erhebung bereits beim praktischen Arzt getroffen werden


Älterer Mann: raschere und einfachere Diagnose überlebenswichtig (Foto: pixabay.com/Steve Buissinne)
Älterer Mann: raschere und einfachere Diagnose überlebenswichtig (Foto: pixabay.com/Steve Buissinne)

Exeter (pte002/19.08.2022/06:00)

Das Berücksichtigen des genetischen Risikos bei Prostatakrebs-Überweisungen könnte zur früheren Diagnose führen, wie eine Studie unter der Leitung der University of Exeter http://exeter.ac.uk zeigt. Männer mit dem höchsten Krebsrisiko sollten demnach beschleunigt untersucht werden, wenn ihr genetisches Risiko beim Hausarzt berücksichtigt wird. Die Beachtung des genetischen Risikos könnte auch invasive Biopsien bei Patienten mit einem geringen Risiko überflüssig machen, heißt es. Allein in Großbritannien wird jedes Jahr bei 52.000 Männern die Diagnose Prostatakrebs gestellt.

Risiko-Score umfassend

Praktische Ärzte stellen jährlich rund 800.000 Überweisungen mit einem Verdacht auf Prostatakrebs aus. Die Forscher schätzen, dass die Berücksichtigung des genetischen Risikos bei der Einteilung durch praktische Ärzte dazu führen könnte, dass 160.000 Männer eine raschere Untersuchung erhalten. Im Gegensatz dazu könnte 320.000 Männern eine Überweisung und eine unangenehme Untersuchung sicher erspart werden. Das Team unter der Leitung von Harry Green hat das genetische Risiko für Prostatakrebs mittels mehr als 250 bekannten genetischen Varianten errechnet, die mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen.

Diese genetischen Varianten werden in einem einzelnen genetischen Risiko-Score kombiniert, der das Risiko einer Person an Prostatakrebs zu erkranken, beschreibt. Die britischen Wissenschaftler haben diese Daten in der Folge auf 6.390 weiße Europäer aus der "UK Biobank" angewendet, deren medizinische Aufzeichnungen zeigten, dass sie mit Symptomen eines möglichen Prostatakrebses bei einem praktischen Arzt gewesen waren. Die aktuellen Forschungsergebnisse wurden im "British Journal of Cancer" veröffentlicht.

Alternative zum PSA-Test

Derzeit wird der PSA-Test zur Untersuchung von Männern mit Erektionsstörungen oder Problemen beim Urinieren eingesetzt. Die Genauigkeit dieses Tests ist laut den Forschern jedoch nicht geklärt. Falsch-positive Ergebnisse sind daher weitverbreitet. Nur einer von drei Männern mit einem positiven PSA-Test leidet tatsächlich an Krebs. Eine invasive und unangenehme Biopsie ist häufig für eine Diagnose erforderlich. Die Forschung zeigt laut den Wissenschaftlern, dass der PSA-Test bis zu 15 Prozent der Krebserkrankungen übersieht.

(Ende)
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