Naher Osten: Forscher zensieren sich selbst
Studie der Freien Universität Berlin hat viele wahrgenommene Einschränkungen festgestellt
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Naher Osten: Forscher zensieren sich zunehmend selbst (Foto: pixabay.com) |
Berlin (pte025/15.09.2025/13:50)
Fast 85 Prozent sehen laut einer neuen Studie der Freien Universität Berlin eine gestiegene Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit. Besonders betroffen sind demnach Nachwuchswissenschaftler.
Neue Lage seit 7. Oktober 2023
Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich das Klima an deutschen Hochschulen für Forschende mit thematischem Bezug zu Israel und Palästina spürbar verändert, heißt es.
Auf Basis einer disziplinübergreifenden Online-Erhebung unter 2.000 Forschern mit Arbeitsbezug zum Nahen Osten untersucht die Studie Wahrnehmungen von Einschränkungen, Praktiken der Selbstzensur und perzipierte Formen institutionellen Drucks.
Zurückhaltung in Sachen Israel
Selbstzensur als verbreitete Praxis: 25,9 Prozent berichten, oft das Gefühl zu haben, sich nicht frei äußern zu können. 76 Prozent geben an, sich bei Israel-bezogenen Themen zurückzuhalten. Am häufigsten betrifft dies öffentliche Veranstaltungen (81 Prozent), Medienbeiträge (54 Prozent) und das eigene Kollegium (42 Prozent).
Genannt werden Angst vor Missverständnissen, öffentliche Anfeindung und berufliche Folgen. Drittmittelabhängigkeit verstärkt den Druck, insbesondere bei freien Wissenschaftlern sowie Postdocs. Laut Studie nehmen rund 50 Prozent einen gestiegenen Druck wahr, das Thema Israel/Palästina an ihrer Institution zu meiden, während nur 27,8 Prozent einen gestiegenen Druck zur Äußerung verspüren.
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