pts20220310013 Politik/Recht, Medien/Kommunikation

Toleranzgespräche 2022 zur Neuordnung Europas

Präsentation des Kärntner Dialogforums im Club Carinthia Wien


Wien (pts013/10.03.2022/10:30)

Nicht weniger als ein Programm zur Neuordnung Europas versprechen die diesjährigen Europäischen Toleranzgespräche vom 1. bis 4. Juni 2022 im Kärntner Bergdorf Fresach. Anlässlich der Programmpräsentation am Mittwochabend im Club Carinthia der Oberbank Wien sagte der Präsident der Kuratoriums, Hannes Swoboda: "Egal wie die Zeitenwende nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine aussieht, es muss einen neuen Dialog in Richtung Toleranz und Verständigung geben, und nicht einen Rückschritt in die Methoden und Modelle des 20. Jahrhunderts." http://www.fresach.org

Die Toleranzgespräche 2022 sind dem Thema "WANDEL - Wie kommt das Neue ins System?" gewidmet. Um zu verstehen, wie komplexe Systeme überhaupt funktionieren, kann die Kybernetik bzw. Systemwissenschaft zu Rate gezogen werden. Eröffnet wurde das Panel demgemäß von der Wiener Kybernetikerin Maria Pruckner, die sich seit vielen Jahren mit Systemen und deren Funktionsweise auseinandersetzt. Ihren Erkenntnissen zufolge können wir aktuell von einer Beschleunigung der Kriegsereignisse ausgehen, bis es zum Kollaps kommt, sagte Pruckner.

Swoboda sieht einen globalen Umbruch voraus. "Es geht nicht nur um das Niederringen eines irrationalen Agressors und um die Geschlossenheit und das einheitliche Vorgehen des Westens in der Frage des Ukraine-Krieges. Wir dürfen auch nicht auf eine globale Klimapolitik verzichten. Dies wird nicht ohne radikale Transformation der Gesellschaft möglich sein. Und auch da wird so mancher Widerstand zu überwinden sein", sagte Swoboda zum bevorstehenden Wandel auf allen Ebenen der Gesellschaft und Institutionen.

Ein sehr pessimistisches Bild zeichnete der Security-Experte Cornelius Granig, der beruflich viele Jahre in der Ukraine verbrachte und enge Beziehungen zu Spitzenmanagern und politischen Funktionsträgern pflegt. Die Ukraine sei vom Westen nie ausreichend unterstützt worden, die Amerikaner verfolgten vor allem ihre eigenen Ziele. Umgekehrt blieb die starke Einflussnahme aus Moskau immer aufrecht, auch dank der engen wirtschaftlichen Verflechtung. Russland, egal ob mit oder ohne Putin, werde auch in Zukunft an der Eigenstaatlichkeit der Ukraine rütteln. Die Aussichten auf ein unabhängiges und demokratisch westlich orientiertes Land seien trist.

Dem schloss sich auch Leo Stollwitzer an, der die Ereignisse aus dem Blickwinkel der US-Politik beurteilt. Die aktuellen Berichte über die Widerstandskraft der ukrainischen Armee seien propagandistisch gefärbt, die westlichen Medien stünden natürlich geschlossen auf der Seite der Opfer. "Da ist der Wunsch Vater des Gedankens." Doch man müsse sich auch fragen, ob die jetzt zunehmenden Waffenlieferungen des Westens die Lage nicht weiter verschlimmern und das Blutvergießen unnötig in die Länge ziehen. Der Vormarsch der russischen Armee sei unaufhaltsam. Da hilft es auch nicht zu wissen, dass eine Neuordnung danach keine Verbesserung darstellt.

Über die Europäischen Toleranzgespräche

Die Europäischen Toleranzgespräche finden in der Pfingstwoche statt und bestehen aus dem Tourismusforum in der FH Villach (1. Juni), dem Europaforum in Fresach (2. Juni) sowie dem Wirtschaftsforum (3. Juni). Sie werden von zahlreichen Institutionen gefördert, u.a. Stadt Villach, Land Kärnten, Außenministerium, Kunstministerium und Evangelischer Kirche sowie von vielen weiteren Organisationen unterstützt. Zur Realisierung des Programms ist der Denk.Raum.Fresach auf Zuwendungen, Firmenpartnerschaften und Mitgliedschaften angewiesen. Vereins- und Spendenkonto: Kärntner Sparkasse: IBAN AT81 2070 6046 0027 0492

Eine Video-Aufzeichnung der Programmvorstellung 2022, das Einleitungsreferat von Maria Pruckner und die Podiumsdiskussion ist auf YouTube abrufbar. https://www.youtube.com/watch?v=I5N2uLe6cQ4

Weitere Informationen: presse@fresach.org
Fotos auf http://www.fotodienst.at
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(Ende)
Aussender: Denk.Raum.Fresach
Ansprechpartner: Dr. Wilfried Seywald
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