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Karotten: Enzym BCO1 legt den Nutzen fest

Beta-Carotin kann laut zwei aktuellen wissenschaftlichen Studien vor Atherosklerose schützen


Karotten: Beta-Carotin ist sehr gesund (Foto: unsplash.com, Jonathan Pielmayer)
Karotten: Beta-Carotin ist sehr gesund (Foto: unsplash.com, Jonathan Pielmayer)

Urbana (pte001/15.12.2020/06:00) Karotten sind eine gute Quelle für Beta-Carotin, das ein Vorläufer von Vitamin A ist. Um die vollen Vorteile dieses Supernahrungsmittels zu nutzen, ist laut einer Studie der University of Illinois http://illinois.edu jedoch ein aktives Enzym nötig. Bei Beta-Carotin handelt es sich um die bioaktive Substanz, die den Karotten ihre Farbe verleiht. Studien mit Menschen und Mäusen ergaben, dass die Umwandlung von Beta-Carotin in Vitamin A das "schlechte" Cholesterin im Blut verringert.

Herz-Kreislauf im Zentrum

Den Experten nach kann Beta-Carotin helfen, gegen die Entstehung von Atherosklerose zu schützen, die zu einer Ansammlung von Fetten und Cholesterin in den Arterien führt. Forschungsleiter Jaume Amengual zufolge ist die arteriosklerotisch bedingte Herz-Kreislauf-Krankheit weltweit die führende Todesursache.

Die Forscher haben zwei Studien durchgeführt, um die Folgen von Beta-Carotin auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit näher zu erforschen. Sie bestätigten seine Wichtigkeit und identifizierten einen entscheidenden Schritt in diesem Vorgang. Beta-Carotin verwandelt sich mithilfe des Enzyms Beta-Carotin-Oxygenase 1 (BCO1) in Vitamin A. Eine genetische Variation bestimmt, ob ein Mensch über eine mehr oder weniger aktive BCO1-Version verfügt. Laut Amengual könnte ein weniger aktives Enzym andere Quellen für Vitamin A in der Ernährung nötig machen.

Genetische Variante relevant

Die erste im "Journal of Nutrition" veröffentlichte Studie hat Blut- und DNA-Proben von 767 jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren analysiert. Wie erwartet, fanden die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der BCO1-Aktivität und den Werten des "schlechten" Cholesterin. "Personen, die über eine genetische Variante verfügten, die mit einem aktiveren Enzym BCO1 in Verbindung stand, hatten weniger Cholesterin im Blut."

Diese Ergebnisse verfolgten die Forscher in einer weiteren, im "Journal of Lipid Research" veröffentlichten Studie an Mäusen weiter. "Bei der Studie mit Menschen zeigte sich, dass das Cholesterin bei Menschen höher war, die nicht viel Vitamin A produzierten. Um herauszufinden, ob diese Beobachtung langfristige Auswirkungen hat, hätten wir 70 Jahre auf eine Herz-Kreislauf-Erkrankung warten müssen. Im wirklichen Leben ist das nicht durchführbar. Aus dem Grund verwenden wir für bestimmte Studien Tiere, um den Vorgang zu beschleunigen."

Beta-Carontin senkt Cholesterin

Die Hauptergebnisse der zweiten Studie geben laut den Forschern jene bei den Menschen wieder. Wurde den Mäusen Beta-Carotin verabreicht, hatten sie niedrigere Cholesterinwerte. Diese Tiere bildeten geringere atherosklerotische Läsionen oder Plaquen in den Arterien aus. Das heißt laut Amengual, dass Mäuse, die Beta-Carotin erhalten, umfassender gegen Atherosklerose geschützt sind als jene, die eine Nahrung ohne diese Substanz erhalten.

In der zweiten Studie untersuchten die Forscher auch die biochemischen Signalwege dieser Vorgänge, um festzustellen, wo im Körper die Wirkung eintritt. "Wir haben es auf die Leber eingegrenzt. Dieses Organ ist für die Produktion und Sekretion von Lipoproteinen ins Blut verantwortlich." Dazu gehört auch das "schlechte" Cholesterin. "Wir haben beobachtet, dass sich bei Mäusen mit hohen Vitamin-A-Werten die Sekretion von Lipiden in den Blutfluss verlangsamt."

Das Wissen um den Zusammenhang des Enzyms BCO1 und Cholesterin hat laut den Wissenschaftlern eine immense Bedeutung. Denn hohe Werte von Beta-Carotin im Blut stehen mit gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung. Es könnte aber auch ein Anzeichen eines weniger aktiven BCO1-Enzyms sein, das das aufgenommene Beta-Carotin nicht in Vitamin A umwandelt. Laut Amengual verfügen bis zu 50 Prozent der Bevölkerung über eine weniger aktive Variante des Enzyms.

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