Melanome: Trauernde mit höherem Sterberisiko
Wissenschaftliche Untersuchung hat Daten aus Großbritannien und Dänemark ausgewertet
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Witwe: Verlust beeinflusst Krebsdiagnose (Foto: unsplash.com, Malcolm Green) |
London (pte001/05.03.2020/06:00) Der Verlust des Partners führt dazu, dass Melanome bei der zurückgebliebenen Person später diagnostiziert werden. Laut einer neuen Studie der London School of Hygiene & Tropical Medicine http://lshtm.ac.uk und des Aarhus University Hospital http://en.auh.dk haben die hinterbliebenen Partner jedoch ein erhöhtes Risiko, an der Krankheit zu sterben. Details wurden im "British Journal of Dermatology" publiziert.
Analyse über zehn Jahre
Die Forscher haben untersucht, ob Trauernde über ein erhöhtes Risiko einer Diagnose oder des Todes aufgrund von Melanomen verfügten als Nichtbetroffene. Für die Studie wurden die Daten von zwei großen auf der Gesamtbevölkerung basierenden Studien für den Zeitraum zwischen 1997 und 2017 aus Großbritannien und Dänemark genutzt.
Melanompatienten, die einen Trauerfall erlebten, verfügten über ein um 17 Prozent höheres Risiko, an dieser Krankheit zu sterben. Die Ergebnisse waren in Großbritannien und Dänemark ähnlich. Personen, die einen Partner verloren hatten, erhielten um zwölf Prozent weniger wahrscheinlich diese Diagnose. Im Zeitraum von 20 Jahren erhielten 620 respektive 1.667 Trauernde in Großbritannien und Dänemark eine entsprechende Diagnose. Im Vergleich dazu waren 6.430 und 16.166 Personen ohne Todesfall in den beiden Ländern betroffen.
Verzögerte Entdeckung
Frühere Studien haben bereits einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Arten von Stress und dem Fortschreiten von Melanomen hergestellt. Der aktuellen Erhebung nach ist es auch möglich, dass Trauernde oft keine nahestehende Personen mehr haben, die helfen können, Hautveränderungen zu bemerken. Damit verzögert sich die Entdeckung eines möglichen Melanoms und damit auch die Diagnose, bis der Krebs soweit fortgeschritten ist, dass er aggressiver und schwerer zu behandeln ist.
Jährlich wird bei 197.000 Personen weltweit ein Melanom diagnostiziert. Auf Melanome entfallen in Großbritannien und Dänemark rund fünf Prozent aller Krebserkrankungen. Die Überlebensrate ist relativ hoch. Ein frühe Erkennung und Behandlung sind für die Verbesserung der Überlebenschancen von entscheidender Bedeutung. Laut der Forschungsleiterin Angel Wong beeinflussen viele Faktoren bei Melanomen das Überleben.
"Unsere Studie legt nahe, dass es bei trauernden Menschen länger dauern kann, bis eine Erkrankung entdeckt wird. Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass Partner eine wichtige Rolle bei der Entdeckung erster Anzeichen von Hautkrebs spielen", heißt es in der Studie. Zudem sei Hautkrebs bei älteren Menschen weit verbreitet, die zusätzlich am ehesten von Trauerfällen betroffen sind.
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