pte20181128009 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Haar wächst nach Verletzungen wieder nach

Sonic-Hedgehog-Signalweg aktiviert - Konzentration auf Kollagen freisetzende Fibroblasten


Glatze im Alter: Neuer Ansatz verspricht Abhilfe (Foto: pixelio.de, Sokaeiko)
Glatze im Alter: Neuer Ansatz verspricht Abhilfe (Foto: pixelio.de, Sokaeiko)

New York (pte009/28.11.2018/10:30) Forscher der NYU School of Medicine http://med.nyu.edu haben dank der Aktivierung der Kommunikation der Hautzellen, die die Haarwurzeln bilden, auf geschädigter Haut wieder Haarsträhnen wachsen lassen. Die in "Nature Communications" veröffentlichten Ergebnisse liefern auch eine Erklärung dafür, warum Haar nach Schädigungen normalerweise nicht mehr nachwächst.

Experimente mit Mäusen

Für die Studie wurden bestimmte Signalwege bei Mäusen mit geschädigter Haut untersucht. Die Experimente konzentrierten sich auf Fibroblasten, die Kollagen freisetzen. Dieses Protein ist hauptverantwortlich für die Aufrechterhaltung der Form und Stärke von Haut und Haar. Als Teil der Untersuchung aktivierten die Forscher die Sonic-Hedgehog-Signalgebung, die von Zellen zur Kommunikation untereinander eingesetzt wird. Dieser Signalweg ist dafür bekannt, dass er während der ersten Zeit der menschlichen Entwicklung im Mutterleib sehr aktiv ist. In diesem Zeitraum werden die Haarfollikel ausgebildet.

Bei einer Schädigung der Haut bei gesunden Erwachsenen ist der Signalweg jedoch blockiert. Dieser Mechanismus könnte erklären, warum sich Haarfollikel nach einer Operation, bei der Haut ersetzt wurde, nicht wieder bilden. Laut Zellbiologin Mayumi Ito zeigen die Forschungsergebnisse, dass das Stimulieren der Fibroblasten über den Sonic-Hedgehog-Signalweg das Haarwachstum in einer Art und Weise auslösen kann, die bisher bei der Heilung von Wunden unbekannt war.

Hoffnung nach OP und im Alter

Der Seniorautorin zufolge ist das Nachwachsen von Haaren auf beschädigter Haut ein bisher in der Medizin nicht umgesetzter Bedarf. Von einer Entstellung durch Traumata, Verbrennungen und anderen Verletzungen sind tausende Menschen betroffen, betont Ito. Das nächste Ziel der Forscherin ist jedoch, erwachsene Haut dazu zu bringen, sich wieder in den embryonalen Zustand zu verwandeln. Damit soll das Wachstum neuer Haarfollikel ermöglicht werden. Geholfen werden soll damit nicht nur Patienten nach Verletzungen der Haut, sondern auch Menschen, die ihr Haar aufgrund des Alterungsprozesses verloren haben.

(Ende)
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