pte20170706010 in Leben

China: Über die Hälfte der Krebstoten verhinderbar

Rauchen bei Männern Hauptursache - Luftverschmutzung als Problem


Schanghai: Krebs bleibt führende Todesursache (Foto: pixelio.de, Sascha Böhnke)
Schanghai: Krebs bleibt führende Todesursache (Foto: pixelio.de, Sascha Böhnke)

Atlanta (pte010/06.07.2017/10:30) Über die Hälfte der Todesfälle in China durch Krebs bei Männern und mehr als ein Drittel bei Frauen war 2013 auf eine Gruppe von potenziell veränderbaren Risikofaktoren zurückzuführen. Dazu gehören Rauchen, Alkohol, Ernährung, Gewicht, körperliche Aktivitäten und Infektionen. Zu diesem Ergebnis kommt die American Cancer Society http://cancer.org . Laut Forschungsleiter Farhad Islami könnten wirksame Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit positive Auswirkungen haben.

4,3 Mio. neue Erkrankungen im Jahr

Krebs ist die führende Todesursache in China. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich 4,3 Mio. neue Erkrankungen diagnostiziert werden. 2,8 Mio. Menschen sterben an Krebs. Experten gehen davon aus, dass diese Zahlen in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Verantwortlich dafür sind das Älterwerden der Bevölkerung und Veränderungen des Lebensstils, die das Krebsrisiko erhöhen, wie etwa eine übermäßige Aufnahme von Kalorien oder Bewegungsmangel.

Das internationale Forscherteam hat die Zahl und den Anteil der Todesfälle durch Krebs und der Erkrankungen geschätzt, die auf Rauchen, Passivrauchen, Alkoholkonsum, wenig Obst und Gemüse, Übergewicht, Bewegungsmangel und Infektionen zurückzuführen sind. Grundlage waren Daten aus repräsentativen Umfragen und Krebsregister.

Bereits eine knappe Mio. Tote jährlich

Bei Männern sind mit 717.910 Todesfällen durch Krebs 52 Prozent und bei Frauen mit 283.130 rund 35 Prozent auf in der Studie berücksichtigten Risikofaktoren zurückzuführen. Für Krebserkrankungen lagen die Prozentsätze bei Männern bei 47 Prozent und bei Frauen bei 28 Prozent. Bei beiden Geschlechtern waren 2013 mit rund 996.000 fast eine Mio. oder fast die Hälfte aller Todesfälle und mit 1,38 Mio. oder 39 Prozent aller Krebserkrankungen in China auf die untersuchten Risikofaktoren zurückzuführen.

Laut Islami sind diese Schätzungen zu niedrig, da nicht alle möglichen veränderbaren Risikofaktoren berücksichtigt werden konnten. Dazu gehört vor allem die Luftverschmutzung im Haus durch den Einsatz von Kohle zum Kochen und Heizen. Er gilt als der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs bei chinesischen Frauen.

Aufgeschlüsselt nach Risikofaktoren, lagen bei den Krebstoten Rauchen mit 26 Prozent, Infektionen mit Hepatitis B mit zwölf Prozent und wenig Obst und Gemüse mit sieben Prozent an der Spitze. Bei den Frauen führten HBV-Infektionen mit sieben Prozent, gefolgt von wenig Obst und Gemüse mit fünf Prozent sowie Passivrauchen mit ebenfalls fünf Prozent. Die Ergebnisse wurden in den "Annals of Oncology" publiziert.

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