pte20130424028 in Leben

Psychotherapie senkt Gesundheitskosten drastisch

Bis zu zwölf Mrd. Euro Einsparungen möglich, wenn umstrukturiert wird


Gesicht: Gesundheitskosten lassen sich reduzieren (Foto: pixelio.de, Dreiucker)
Gesicht: Gesundheitskosten lassen sich reduzieren (Foto: pixelio.de, Dreiucker)

Braunschweig (pte028/24.04.2013/13:55) Verordnete Psychotherapie könnte die Kosten im Gesundheitswesen senken, wie eine Studie der Technische Universität Braunschweig http://tu-braunschweig.de errechnet hat. Pro investiertem Euro für eine Psychotherapie könnten zwischen zwei und fünf Euro eingespart werden, sagen Christoph Kröger, Geschäftsführender Leiter der Psychotherapieambulanz der TU Braunschweig und sein Team.

Nicht-Psychotherapie teuer

"Es geht in der Studie um den Vergleich zwischen 'mehr Psychotherapie' versus 'die aktuelle Situation'. Das heißt, momentan werden einige wenige Betroffene angemessen psychotherapeutisch behandelt und wir vergleichen nun ein Szenario, in dem alle, die dazu bereit wären sich behandeln zu lassen, auch behandelt werden, mit der aktuellen Situation", sagt Mitautorin Eva-Maria Wunsch, gegenüber pressetext.

Im Grunde sei es schon der Vergleich zwischen "Psychotherapie" und "Nicht-Psychotherapie". Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass eine geringe Quote von drei Prozent schon behandelt wird. Die Kosten, die bei einer "Nicht-Therapie" entstehen, sind gesellschaftliche Kosten im Gesundheitssystem. Arzt- und Medikamentenkosten sind in der Studie hingegen nicht berücksichtigt. Denn bei vielen psychischen Störungen ist auch eine parallele medikamentöse Behandlung notwendig. Diese Kosten würden dann für die Gesellschaft nicht wegfallen.

50 Prozent haben Angststörungen

Rund 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden jährlich an einer Angststörung. Zwölf Prozent der Betroffenen sind an einer affektiven Störung wie etwa einer Depression erkrankt. Nach Angaben der Gesundheitsberichterstattung des Bundes http://gbe-bund.de wurden 2008 rund 29 Mrd. Euro für die Behandlung ausgegeben - was hier medikamentöse Therapien betrifft. Dazu kommen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit.

In ihrer Studie sind die Braunschweiger Forscher davon ausgegangen, dass sich 33 bzw. 50 Prozent aller Patienten mit Angststörungen oder affektiven Störungen behandeln lassen. "Nimmt man eine durchschnittliche Behandlungsdauer von 25 Sitzungen an, dann könnten - je nach Behandlungsquote - innerhalb eines Jahres zwischen eine und zwei Mrd. Euro durch die Behandlung affektiver Störungen und sogar rund acht bis zwölf Mrd. Euro bei Angststörungen eingespart werden", erklärt Kröger.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Oranus Mahmoodi
Tel.: +49-30-29770-2519
E-Mail: mahmoodi@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|