Besserer Schutz gegen terrestrische Gammablitze
Italienischer Forschungssatellit "Agile" sorgt für mehr Flugsicherheit
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Blitze: Forscher machen Flugzeuge noch sicherer (Foto: pixelio.de, Falk Blümel) |
Bologna (pte009/19.04.2013/11:15) Mitarbeiter des Istituto di Scienze dell'Atmosfera e del Clima http://www.isac.cnr.it und der Agenzia Spaziale Italiana http://www.asi.it haben neue Erkenntnisse zu den oberhalb der Gewitterwolken auftretenden Gammablitzen gewonnen. Die Ergebnisse der italienischen Forschungsarbeit lassen Rückschlüsse über die Sicherheit im Flugverkehr und in der Erdatmosphäre stattfindende außergewöhnliche Naturphänomene zu.
Bordinstrumente oft in Gefahr
Der von der Agenzia Spaziale Italiana betriebene Forschungssatellit Agile, der zusammen mit der Universität Tor Vergata, der Universität Padua und anderen italienischen Hochschulinstituten entwickelt wurde, hat wertvolle Daten geliefert. Bei der Auswertung hat sich gezeigt, dass die sogenannten "Terrestrial Gamma-Ray Flashes" zu sehr hohen Partikelbeschleunigungen und der Erzeugung von Hochspannungsfeldern bis zu mehreren hundert Mio. Volt fähig sind.
Bei diesen Gammablitzen handelt es sich um sporadisch auftretende Extremwerte, die zwischen Wolken und der Erde oder zwischen einzelnen Wolken auftreten können. Die von den Gammablitzen beschleunigten Elektronen und Neutronen können einen entscheidenden Einfluss auf die umliegende Atmosphäre und die Klimaentwicklung nehmen. Gegen diese außergewöhnlichen elektromagnetischen Strahlenfelder sind die bei Flugzeugen üblichen Schutzvorrichtungen machtlos. Elektronische Kontrollinstrumente können ausfallen.
Forscher erstellen Frühwarnsystem
"Bei der Untersuchung der möglichen Strahlenwirkungen haben wir festgestellt, dass der im Flugzeuginneren entstehende Neutronenfluss und mögliche Partikel-Flashes die größte Gefahr für das Funktionieren der Bordinstrumente darstellen", erklärt Projektleiter Marco Tavani. Deshalb will das italienische Forscherteam mithilfe der vom Agile-Satelliten gelieferten Daten eine Kartografierung vornehmen und ein darauf aufbauendes Frühwarnsystem erstellen.
Es sei von grundlegender Wichtigkeit, die elektrodynamischen und mikrophysikalischen Bedingungen zu ermitteln, die eine Gewitterwolke zur Entladung von Gammablitzen bringt. "Dazu müssen alle heute zur Verfügung stehenden Fernerkundungsmethoden und multidisziplinären Synergien genutzt werden", so Tavani. Einzelheiten können im Fachblatt Natural Hazards & Earth System Sciences nachgelesen werden.
(Ende)
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