Euro-Wirtschaft: Erholung erst im zweiten Halbjahr
Konjunktur-Aufhellung in Sicht - Paris mit strukturellen Problemen
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Champs-Élysées: Strukturprobleme plagen Paris (wikipedia.de/Markus Manske) |
Wien (pte025/04.04.2013/12:15) "Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir in Europa einen Konjunkturaufschwung." Zu diesem Schluss kommt heute, Donnerstag, Peter Brezinschek, Chefanalyst von Raiffeisen Research http://raiffeisenresearch.at . Die Entwicklung sei zwar zäh, da viele "hard facts" noch auf sich warten lassen, doch Vorlaufindikatoren liefern laufend Hinweise auf eine Stimmungsaufhellung bei Unternehmen. Der private Konsum in den Kernstaaten rund um Deutschland dürfte sich positiv entwickeln. Ausschlaggebend dafür sind der robuste Arbeitsmarkt und die deutlich rückläufige Inflationsrate, die den Realeinkommensspielraum erhöhe. Die Prognose für das diesjährige BIP-Wachstum liegt bei Minus 0,1 Prozent, doch der Trend zeige für die kommenden anderthalb Jahre nach oben. Für Österreich geht Brezinschek von einem leichten Plus von 0,5 Prozent aus.
"Frankreich ist Antworten schuldig"
Doch Risikofaktoren bleiben. Neben Italien mit seinen unklaren politischen Verhältnissen und Zypern, das seine Wirtschaft neu ausrichten muss, blicken Experten vor allem auf Frankreich mit Argusaugen. Auf Anfrage von pressetext erläutert Brezinschek die dort vorherrschenden Probleme. "Die Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, der viel zu hohe Staatssektor sowie der extrem unflexible Arbeitsmarkt sind die Hauptprobleme." Die Politik sei hier Antworten schuldig, so der Chefanalyst. Paris müsse ein unternehemsfreundlicheres Klima schaffen, die Bürokratie sowie den Staatssektor verringern und den Arbeitsmarkt - auch gegen den Widerstand der Gewerkschaften - schrittweise öffnen.
Frankreich wird in der Eurozone noch als stabiles Mitglied angesehen, sollte sich die Wettbewerbsfähigkeit wie etwa im Automobilsektor (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20130213013 ) jedoch weiter verschlechtern und die strukturelle Arbeitslosigkeit steigen, bliebe das nicht ohne Folgen. Frankreich ist schließlich die zweitgrößte Volkswirtschaft in Europa.
CEE wächst um zwei Prozent
Während die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im Gesamtjahr stagniert, wird sie in Zentral- und Osteuropa laut Raiffeisen Research um 2,0 Prozent wachsen. Grund dafür sind in erster Linie die Wachstumsanker Polen und Russland. In zahlreichen anderen Staaten schrumpft allerdings das BIP. Die Budgetpolitik ist restriktiver geworden und die Inlandsnachfrage tendenziell belastet. Die Rezession in der Eurozone drückt zudem die Nettoexporte in den negativen Bereich.
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