Evolution bedeutet auch Verlust von Merkmalen
Höhlenkrabben verlieren Sehkraft für evolutionären Vorteil
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Oberirdische Krabbe (links) und ihr in Höhlen lebender Verwandter (Foto: GUF) |
Frankfurt Main (pte015/25.01.2013/11:15) Im Laufe der Evolution haben sich die Augen von Höhlenkrebsen zurückgebildet. Zugleich verlängerten sich ihre Extremitäten und Sinnesborsten und sorgen für eine bessere Anpassung an ihren Lebensraum. Dies lässt Evolutionsbiologen der Goethe-Universität Frankfurt http://www.muk.uni-frankfurt.de gemeinsam mit Kollegen der National University in Singapur http://nus.edu.sg vermuten, dass die Evolution sowohl neue Merkmale hervorbringt wie auch abschafft. "Ansonsten würden alle Tier- und Pflanzenarten noch immer alle Merkmale ihrer Vorfahren zeigen", sagt Sebastian Klaus vom Institut für Ökologie, Evolution und Diversität im Gespräch mit pressetext.
Die Forscher konnten das relative Alter der verschiedenen Höhlenpopulationen mithilfe molekularbiologischer Methoden bestimmen. Dabei entdeckten sie, dass die Geschwindigkeit der Neu- und Rückbildung von Merkmalen gleich ist. Die verschiedenen Gruppen von Höhlenkrabben hatten sich zu verschiedenen Zeiten für die Höhlen als Lebensraum entschieden.
Verlängerte Extremitäten
Die Krabben unterscheiden sich gegenüber den verwandten Süßwasserkrabben: Augen und Körperpigmentierung bildeten sich zurück. Für eine besseren Orientierung in der Finsternis verlängerten sich die Extremitäten und Sinnesborsten. Die Wissenschaftler konnten zeigen: Die Reduktion der Augen verlief genauso schnell wie die Entstehung von verlängerten Beinen und Sinnesborsten.
"Wir folgern daraus, dass auch der Verlust von Merkmalen der Selektion unterliegt und den Höhlenkrabben einen evolutionären Vorteil verschaffen muss", sagt Klaus. Denkbar sei, dass die Höhlenkrabbe Energie spare, wenn sich die Augen nicht mehr voll ausbilden.
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