pte20130115021 in Leben

Österreichs Gesundheitsbewusstsein mangelhaft

Gesundheitsberufe fordern Eigenverantwortung und Chancengleicheit


Schwester: keine Bevormundung der Patienten gefordert (Foto: pixelio.de/JMG)
Schwester: keine Bevormundung der Patienten gefordert (Foto: pixelio.de/JMG)

Wien (pte021/15.01.2013/13:30) Der internationale Vergleich zeigt, dass die individuelle Gesundheitskompetenz bei den Österreichern nach Belgien am schwächsten ausgeprägt ist. Zu diesem Ergebnis kommen Experten im Rahmen der Gesundheitsberufe-Konferenz http://bit.ly/WHDnLu . Dabei wurde zusammen mit dem Zentrum für Management im Gesundheitswesen http://donau-uni.ac.at über mögliche ökonomische Folgen, Zusammenhänge mit der Gesundheitsreform und das vorhandene Optimierungspotenzial des unzureichenden Gesundheitswissens informiert.

Dringender Handlungsbedarf

"Gesundheitskosten, die durch verabsäumte Prävention entstehen, scheinen im Gesundheitssystem zwar nicht auf, wirken sich aber dennoch langfristig negativ auf die Volkswirtschaft aus", so Gottfried Haber, Leiter des Zentrums für Mangement im Gesundheitswesen, gegenüber pressetext. Haber zufolge wird der schlechte Gesundheitszustand der heutigen Jugend 2030 für jährliche Mehrkosten von 1,6 Mrd. Euro verursachen. Wird nichts unternommen, gehen der Wirtschaft durch Arbeitsunfähigkeit und Invalidität bis 2050 rund 40.000 Erwerbstätigenjahre verloren.

Laut Ingrid Reitstätter-Haberl, Vorsitzende der Gesundheitsberufe-Konferenz, ist jeder dazu aufgerufen, seine Gesundheit täglich zu überprüfen. Da diese Eigenverantwortung einen gewissen Spielraum voraussetzt, sollten die Patienten begleitet, bestärkt und nicht bevormundet werden. Außerdem sei es notwendig, die Gesundheitsberufe in die Gesundheitsreform einzubinden, da diese zurzeit auf eine Entmündigung der Patienten hinauslaufe. Darüber hinaus wird ein Mitspracherecht bei gesundheitspolitischen Themen gefordert.

Basis muss früh gelegt werden

Um das Gesundheitswissen zu optimieren, müssen soziale Ungleichheiten durch die Förderung schlecht Gebildeter, Armutsgefährdeter oder Migranten beseitigt und Dienstleistungen niederschwellig zugänglich gemacht werden, so die Experten. Durch eine Gesundheitserziehung ab dem Kindergarten könne bereits das Fundament für eine gute Gesundheitskompetenz gelegt werden. Damit die Gesundheitsberufe ihren Patienten dabei helfen können, ihr medizinisches Wissen zu erweitern, sei es wichtig, ihnen die Möglichkeit zu bieten, sich stetig fortzubilden.

(Ende)
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