Spezialgewebe schützt Hausfassaden bei Erdbeben
Hightech-Material verstärkt Mauern und hält Trümmer effektiv zurück
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Erdbebenschutzgewebe: wird auf Mauerwerk aufgebracht (Foto: kit.edu, M. Urban) |
Karlsruhe (pte007/09.01.2013/11:15) Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) http://kit.edu hat ein Gewebe für Hausfassaden entwickelt, das bei Erdbeben gegen herabfallende Trümmer schützen soll. Der italienische Baustoffproduzent Röfix http://roefix.com hat das Erdbebenschutzgewebe in sein Sortiment aufgenommen.
Großer Bedarf in Italien
"Der Baustoff ist in erster Linie für den italienischen Markt gedacht", sagt KIT-Wissenschaftler Moritz Urban gegenüber pressetext. Urban hat die textile Gebäudeverstärkung gemeinsam mit seinem Kollegen Lothar Stempniewski erschaffen. Der Baustoff war zunächst für Süddeutschland gedacht, aber in Italien werden ähnliche Baustoffe verwendet wie in Deutschland.
"Deshalb passt es sehr gut", erläutert der Experte. Außerdem ist der Bedarf in Italien - wegen häufiger Erdbeben - weitaus größer. Urban und Stempniewski haben jahrelang nach einem Verfahren gesucht, wie erdbebenanfälliges Mauerwerk nachträglich gesichert werden kann. Das Ergebnis ist ein Glasfaser-Kunststoff-Gewebe mit vier Faserrichtungen.
Es kann mit dem passenden Putz an der Hausfassade angebracht werden. "Gerade bei kurzen und mittelschweren Beben fehlt oft nicht viel zusätzliche Zugfestigkeit, um den Gebäudekollaps zu verhindern", erklärt Urban. Das Gewebe wirke wie ein prophylaktischer Verband am Gebäude.
Gebäude länger intakt
"Schon wenn man die kritischen Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen oder Altenheime verstärkt, wäre im Katastrophenfall eine Menge erreicht", ergänzt Stempniewski. Das zugfeste, steife Gewebe wird in den Putz eingelassen. Dadurch kann das Mauerwerk höhere Zugspannungen abtragen, die während eines Erdbebens auftreten. So werden punktuelle Schäden verhindert.
"Mit der textilen Gebäudeverstärkung können wir den Menschen die notwendige Zeit geben, ins Freie zu flüchten", sind sich die Entwickler sicher. "Unter günstigen Bedingungen bleiben die Wände sogar intakt und das Haus könnte wieder repariert werden."
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