Screening zur Umweltfreundlichkeit von Biomasse
"BiQueen" durchleuchtet Entstehungs- und Verarbeitungsprozesse
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Erde: Biomasse nicht immer umweltfreundlich (Foto: pixelio.de, Gerd Altmann) |
San Michele all'Adige (pte002/03.12.2012/06:05) Eine Forschergruppe des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto per la Valorizzazzione del Legno e delle Specie Arboree http://www.ivalsa.cnr.it hat ein Verfahren zur ökologischen Bewertung von als Brennstoff dienender Biomasse entwickelt. Mithilfe des "BiQueen" wird der gesamte Entstehungs- und Verarbeitungsprozess erstmals unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten durchleuchtet.
Fremdstoffbesatz wichtig
"Biomasse gilt in der öffentlichen Meinung als sauber, was aber nicht zwangsläufig der Fall sein muss", erklärt Projektleiter Marco Fellin gegenüber pressetext. Zur Klassifizierung würden meist ausschließlich wirtschaftliche Kriterien wie Brennwert, Effizienz, Lagerung und Kosten herangezogen, während Herkunft und Fremdstoffbesatz nur lückenhaft und summarisch ausgeweisen werden.
Zu einer korrekten Beurteilung im Sinne einer neutralen CO2-Bilanz seien jedoch alle Aspekte außerhalb des eigenlichen Produktionsablaufs zu berücksichtigen. Dazu gehöre auch das Vorhandensein von Fremdstoffen, die sich als feste und gasförmige Emissionen auf die Umwelt auswirken. "Saubere Energie kann nur aus hochwertiger und qualitativ gut verarbeiteter Biomasse entstehen", so der Wissenschaftler.
Infrarotspektroskop im Einsatz
Um den in den meisten Fallen unbekannten Ursprung der Biomasse und die dazugehörende Umweltbelastung zu ermitteln, werden ein Infrarotspektroskop und eine mit umfangreichem Datenmaterial gefütterte Software verwendet. "Das macht kostspielige chemische Verfahren überflüssig", so Fellin. Angesichts der Internationalisierung der Rohstoff- und Transportmärkte sei es für die Hersteller relativ einfach, Rohstoffe unkontrollierter Herkunft zu verwenden.
Die CNR-Laboranalysen von Holzprodukten und ihrer Brennrückstände zeigten, dass über 16 Prozent dieser Materialien nicht den Vorgaben der EU-Richtlinie 894/2009 entsprachen, da sie mit über den zulässigen Grenzwerten liegenden Schadstoffen wie Kadmium, Chlor, Chrom, Kupfer, Quecksilber und Blei belastet sind. Die Studie ist in Kooperation mit dem Istituto dei Materiali per l'Elettronica e il Magnetismo, der Fondazione Bruno Kessler, dem Distretto Tecnologico Trentino (Habitech) sowie den Universitäten von Trento und Poznan erfolgt.
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