Auskunft 118000 droht Zahlungsunfähigkeit
Investoren-Gespräche erfolglos - Aktie mit Minus 41 Prozent tiefrot
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Mutter und Tochter: 118000 AG mit Rücken zu Wand (Foto: 118000.com) |
München (pte020/05.11.2012/13:00) Dem werbefreudigen Branchen- und Auskunftsdienst 118000 http://118000.de droht nach einem herben Nettoverlust von 2,44 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2012 der Sturz in die Insolvenz. Der Umsatz hat im selben Zeitraum nur mehr 720.000 Euro betragen. "Der Vorstand geht nicht mehr von einer positiven Fortbestandsprognose aus", heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Es werde nun unverzüglich geprüft, ob die 118000 AG insolvenzrechtlich überschuldet ist.
Insolvenz wahrscheinlich
Hauptausschlaggebend sind neben dem Verlustgeschäft die bislang erfolglosen Gespräche mit potenziellen Investoren. Auch Verhandlungen über die geplante Veräußerung einer Tochter sind ins Stocken geraten. Die selbstapostrophierte Telefonzentrale für Deutschland hat sich stets mit glamourösen Werbefiguren umgeben. Sogar Hotelerbin und It-Girl Paris Hilton stand für die Münchner bereits vor der Kamera. Zuletzt warb auch Daniela Katzenberger für 118000.
Im Jahr 2010 haben die Umsatzerlöse noch 13,5 Mio. Euro betragen. Ursprünglich rechnete das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr mit einen Umsatz von zwei Mio. Euro. 2013 hätte die Kennzahl wieder auf sechs Mio. Euro klettern sollen. Die nun eingetretene finanzielle Schieflage hat diese Pläne jetzt verworfen. Ein Insolvenzverfahren steht im Raum. Die Anleger haben ihr Urteil schon gefällt. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:47 Uhr) notiert die Aktie mit einem tiefroten Minus von 41,58 Prozent bei 0,17 Euro.
Wechselvolle Geschichte
Der Auskunftsdienstleister zählt mittlerweile nur noch 50 Mitarbeiter. Vor rund zehn Jahren ging 118000 an die Börse, damals noch unter dem Namen Varetis. 2006 folgte die Umbenennung auf Go Yellow. Seit 2010 heißt das Branchenregister 118000 AG. Vorstandschef war lange Zeit der Gründer des Telekom-Konkurrenten Telegate http://telegate.com , Klaus Harisch. Immer neue Geschäftsideen und Notverkäufe brachten nicht den nötigen Erfolg. Der umtriebige Geschäftmann räumt vergangenen September seinen Vorstandsposten. Ihm folgte der Anwalt Alexander Löschhorn. Seit Herbst 2009 zeigt das Papier an der Börse fast nur mehr nach unten. Das Fünf-Jahreshoch betrug damals noch rund 7,7 Euro.
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