pte20121022013 in Business

Leoni schraubt Gewinnziele für 2013 nach unten

Nachfrage nach PKW-Neuzulassungen auf Talfahrt


Kabel-Lagerung: Leoni korriegiert Prognose (Foto: leoni.de)
Kabel-Lagerung: Leoni korriegiert Prognose (Foto: leoni.de)

Nürnberg/Hannover (pte013/22.10.2012/11:46) Der Bordnetze- und Kabelhersteller Leoni http://www.leoni.de hat seine Gewinnziele für das Jahr 2013 nach unten korrigiert. Grund dafür ist der europaweite Rückgang der PKW-Nachfrage, unter der nicht nur Hersteller, sondern auch Zulieferer wie Leoni leiden. Für das kommende Jahr geht das Management nur noch von einem "mindestens stabilen Geschäft" aus. "Angesichts der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung des Marktumfeldes werden wir unser Langfristziel von sieben Prozent Marge 2013 voraussichtlich noch nicht erreichen", erklärt Vorstand Klaus Probst gegenüber der Financial Times Deutschland.

Erholung für 2014 prognostiert

Im vergangenen September sind Neuzulassungen bei PKWs in der EU um zehn Prozent zurückgegangen. Insbesondere in Staaten, die mit ihren hohen Schulden zu kämpfen haben, wie Spanien und Italien, werden immer weniger neue Autos gekauft. Leoni steht mit seinen Erwartungen nicht alleine da. "Momentan erleben wir die Jahreszeit der Korrektur der Gewinnprognosen. 2013 wird für alle ein sehr schwieriges Jahr. In den kommenden Monaten könnten noch einige Zulieferer und Produzenten Prognosekorrekturen bekannt geben", sagt Frank Schwope, Analyst bei der Nord/LB http://nordlb.de , im Gespräch mit pressetext.

Schwope rechnet erst für das Jahr 2014 mit ersten Anzeichen einer Erholung und kritisiert die nicht zielführenden Prognosen der Branche, die regelmäßig nach unten korrigiert werden müssen. Etwas mehr Bescheidenheit ist hier angebracht, so der Analyst. Aus konzernnahen Kreisen heißt es, dass sich der Umsatz bei 3,8 Mrd. Euro und der Gewinn vor Zinsen und Steuern bei 230 Mio. Euro belaufen wird. Das ergibt eine EBIT-Marge von sechs Prozent. Mit diesen Zahlen befinden sich die Franken am untersten Ende der angegebenen Erwartungen. Dies passt zu dem Bild der vergangenen Quartale, wo sich die Performance durchwachsen präsentiert hat (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120807013 ).

Kurzarbeit nicht geplant

"Derzeit ist unsere Auslastung noch vernünftig. Wir sehen bei unseren Produktionszahlen bislang keine flächendeckenden Bremsspuren, sondern sehr unterschiedliche Entwicklungen bei den Autoherstellern. Durch flexible Arbeitszeitmodelle könnten wir jetzt einen Nachfrageeinbruch von 15 bis 20 Prozent abfedern", so Probst, für den die Einführung von Kurzarbeit noch kein Thema ist. Die derzeitige Lage des Unternehmens ist gegenüber den turbulenten Krisenjahren 2008/2009 noch vergleichsweise gut. Aber 2013 wird ein herausforderndes Jahr. "Leoni wird wohl die ein oder andere Maßnahme ergreifen müssen", sagt Analyst Schwope.

Bauchschmerzen bereitet dem Unternehmen nicht nur die gegenwärtige Ergebniskorrektur, sondern auch der Kurs an der Börse. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (11:40 Uhr) notiert die Leoni-Aktie mit einem Minus von 0,63 Prozent bei 26,22 Euro. Der Kurs hat seit April stark nachgegeben. Damals lag er noch knapp über 40 Euro. Mitten in der Krise in der ersten Jahreshälfte 2009 dümpelte das Papier allerdings noch nahe der Sechs-Euro-Marke.

(Ende)
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