pte20121012024 in Leben

Ärzte für Ausbau von Herz-Rehabilitationszentren

Nur 20 Prozent der Patienten werden österreichweit behandelt


Infarkt: effektive Behandlung in Rehab-Zentren (Foto: pixelio.de, G. Altmann)
Infarkt: effektive Behandlung in Rehab-Zentren (Foto: pixelio.de, G. Altmann)

Wien (pte024/12.10.2012/13:50) Die evidenz-basierte kardiologische Rehabilitationstherapie wird von nur einem Bruchteil aller Betroffenen in Österreich genutzt. Zu diesem Fazit kam heute, Freitag, der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Prävention und Rehabilitation (AGAKAR) http://agakar.at . Wenngleich beinahe alle Anträge von Krankenkassen genehmigt werden, bleibt dennoch die überwiegende Mehrheit der Patienten mit Herzproblemen ohne eine rehabilitierende professionelle Therapie-Option.

Wohnungsnahe Zentren gefordert

"In Österreich gibt es derzeit nur zehn Rehabilitationszentren, davon gehören acht zur AGAKAR-Gemeinschaft", erklärt Werner Benzer, Beirat der Gemeinschaft, im Interview mit pressetext. "Obwohl die kardiologischen Rehabilitationstherapien international einen großen evidenten Benefit für die Betroffenen darstellen, wird eine Erweiterung des Angebotes nicht genehmigt", erklärt er weiter.

Sie müssten wohnungsnah und flächendeckend eingerichtet werden, damit alle die Möglichkeit auf diese erfolgreiche Rehabilitationstherapie haben. Die Vorteile, die Patienten mithilfe dieser erfahren, seien enorm. Die Mortalitätsrate würde dabei gesenkt, die Lebensqualität erhöht, Krankenstände und Arztbesuche reduziert und ähnliche Vorteile konnten nach einer Rehabilitationstherapie festgestellt werden.

Bewusstseinbildung essenziell

"Viele Patienten wissen gar nicht, dass sie die Möglichkeit einer solchen Therapie haben. Das Angebot ist noch viel zu gering und dadurch auch der Informationsstand der Menschen", erklärt Fachratsvorsitzender Rochus Pokan. Wichtig sei diesbezüglich die Bewusstseinsbildung über diese Einrichtungen seitens der Ärzte sowie Patienten.

In Österreich sind rund vier Mio. Euro jährlich nötig, um alle 20.000 Betroffene mit Herzproblemen zu behandeln. Dabei werden neben Bewegungstherapien, die Patienten nach der Behandlung im Zentrum in ihr alltägliches Leben integrieren, auch psychokardiologische Schulungen und Beratungen angeboten, die den Menschen die Angst vor ihrer Krankheit nehmen sollen. Laut Experten sind Sozialversicherungsträger dazu verpflichtet, evidenz-basierte Therapien zu ermöglichen. Das dürfte laut den Experten keine Frage der Kosteneffizienz sein.

(Ende)
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