Pflege: Marseille-Kliniken verdoppeln Gewinn
Neues Gesicht im Vorstand - Bettenauslastung verbesserungswürdig
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Gehhilfe: es braucht mehr Pflegepersonal (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann) |
Hamburg/Neuss (pte017/08.10.2012/12:20) Der Pflegeheimbetreiber Marseille-Kliniken http://marseille-kliniken.de hat nach den krisenbedingten Turbulenzen der vergangenen Jahre sein Geschäft wieder auf Kurs gebracht. Dem Konzern ist es gelungen, den Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr 2011/12 (bis 30. Juni) gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 2,9 Mio. auf 6,5 Mio. Euro zu steigern. Dies entspricht einem Plus von 124 Prozent. Das Management führt die positive Entwicklung auf die neue strategische Ausrichtung und die damit verbundenen strukturellen Änderungen des Unternehmens zurück.
Ein grundlegendes Problem ist allerdings der Mangel an Pflegepersonal, den viele Betreiber spüren. "Es gibt zahlreiche Unzulänglichkeiten im Pflegesystem, doch am gravierensten ist momentan das unzureichende Personalangebot. Der Gesetzgeber muss hier verstärkt Anreize schaffen und als Marktkorrektiv fungieren", fordert Pflegerechtsexperte Werner Schell http://wernerschell.de gegenüber pressetext.
Eigenkapitalquote gestiegen
Noch vor zwei Jahren stand im Jahresabschluss ein rotes Minus vor der wichtigsten Kennzahl. Doch die Zeiten haben sich geändert. Neben dem Gewinn hat auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ordentlich zugelegt. Es ist um 91 Prozent auf 10,9 Mio. Euro gestiegen. Die operative Umsatzrendite verbesserte sich um 2,6 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent. Der Umsatz selbst ist um 2,7 Prozent auf 195,1 Mio. Euro nach oben gegangen. Im gleichen Zeitraum stieg die Eigenkapitalquote von 17,1 auf 19,5 Prozent.
Der Vorstand gibt sich dementsprechend optimistisch: "Mit dem erzielten Ergebnis sind wir zufrieden. Auch die aktuelle Lage im operativen Geschäft des Unternehmens bestätigt uns in der Überzeugung, zukünftig eine Fortsetzung und weitere Verstetigung der positiven Ertragsentwicklung zu erreichen", erklärt Vorstand Michael Thanheiser. Zudem wurde unlängst die geplante Erweiterung des Vorstandes unter Dach und Fach gebracht. Per 15. November wird Dieter Wopen dort Platz nehmen und die Geschäftsleitung verstärken.
Sorgenkind Auslastung
Der Turnover ist gelungen, die geplante Neuausrichtung allerdings noch nicht abgeschlossen. Der Konzern mit Sitz in Hamburg will noch stärker sein Kerngeschäft Pflege in den Segmenten stationär und ambulant in den Fokus rücken und seine Qualitätsführerschaft ausbauen. Bereits umgesetzt wurde eine neue, dezentrale Managementstruktur. Zentrales Ziel der Marseille-Klinken ist es, den Leerstand ihrer Senioren- und Pflegeheime zu reduzieren.
Die Auslastungsquote rangiert momentan bei 88,9 Prozent und ist somit um 1,8 Prozentpunkte über jener des Vergleichszeitraums. Einerseits signalisieren die zehn Prozent freien Plätze ein erhebliches Wachstumspotenzial, andererseits bereiten sie Sorgen, da mehr betreute Personen gleichzeitig mehr Fachkräfte bedeuten. Diese sind jedoch in der Gesundheitsbranche schwer zu finden. Um unter diesem Mangel an gezielt ausgebildetem Personal nicht allzu sehr zu leiden, will Thanheiser gezielte Maßnahmen zur Personalbeschaffung und -bindung treffen. Marseille-Kliniken betreibt deutschlandweit 7.915 Betten. Ein Großteil davon steht in Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen.
Trotz der positiven Zahlen bleibt die Performance am Börsenparkett allerdings weiterhin bescheiden. Anleger können mit dem Kursverlauf des Unternehmens alles andere als zufrieden sein. Ende 2007 war das Papier noch rund 18 Euro wert. Mit der Finanzkrise ist auch die Aktie enorm unter Beschuss gekommen. Im Herbst 2011 lag sie bei unter 1,40 Euro. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:02 Uhr) notiert die mit einem Minus von 7,81 Prozent bei 2,95 Euro.
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