Medizin wird zur lebensumfassenden Geschäftsidee
Buchautor Loewit plädiert für Patientengespräche statt Gehirnwäsche
Wien (pte017/26.09.2012/13:55) "Die moderne Medizin rettet und tötet gleichzeitig so viele Menschen wie noch nie", sagt Günther Loewit http://guenther-loewit.at , Arzt und Schriftsteller, anlässlich der Präsentation seines neuesten Buches "Wie viel Medizin überlebt der Mensch?". Wie schon bei Paul Unschuld sei der lebenslange Patient zur Geschäftsidee geworden (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20120627029 ). Der in Eigendefinition aber "begeisterte Schulmediziner" plädiert für mehr Patientengespräche und weniger Gehirnwäsche durch Pharmakonzerne.
Leben kein Hit mehr
Angesichts neuester Zahlen fragt sich Loewit, für wen das Leben noch ein Hit ist. "In Österreich haben wir eigentlich mehr Kranke als Einwohner - Multimorbidität also." Hinter den 34,5 Mrd. Euro oder elf Prozent des Bruttoinlandsproduktes, die jährlich in das Gesundheitswesen fließen, stünden seiner Meinung nach handfeste Geschäftsinteressen. "Ärzte produzieren auch Patienten, die es früher nicht gab", verweist der Experte auf das Beispiel Demenz. "Und die Pharmaindustrie macht auch Medikamente ohne Nutzen."
Die Medizin sei nach Ansicht Loewits zu einer Art Religion geworden, welche die Menschen verunsichere. "Kinder werden heutzutage wiederholt untersucht und fragen sich dann zu recht, ob sie überhaupt jemals gesund waren", erregt sich der Mediziner. "Und natürlich findet jeder Arzt, der was auf sich hält, auch etwas." Die Menschen sollten zuerst einmal richtig leben, rät Loewit, und erst ab 40 mit Vorsorgeuntersuchungen beginnen.
Jungärzte völlig kritiklos
Jungärzte würden, so Loewit, von der Pharmaindustrie völlig kritiklos erzogen. Eine weit bessere Methode seien aber Gespräche mit den Patienten, um zu eruieren, wo die genauen Probleme liegen. "Die heutige Medizin erkennt lediglich pharmakologisch therapierbare Erkrankungen an", findet der Mediziner. Die übrigen Leiden würden den Psychologen überlassen. "Immer mehr Menschen sterben aber nicht an der Krankheit, sondern an der ihnen angetanen Therapie", unterstreicht Loewit.
So sei auch Burnout eher eine Krankheit des Systems und nicht des jeweils Einzelnen. "Aber in einer Zeit, in der für Gespräche immer weniger Zeit bleibt, bekommt Krankheit als Kommunikationsmittel immer größere Bedeutung", meint der Buchautor und fordert weniger Werbung für Nahrungsmittel. "Einst überlebte, wer am meisten zu essen bekam. Heute stirbt, wer am meisten zu essen bekommt." Wohlstand müsse chirurgisch behandelt werden, was in den vergangenen sechs Lebensmonaten eines Menschen so viel kostet wie die gesamte Zeit davor.
Messen statt raten
Mit seiner Fundamentalkritik am Gesundheitswesen folgt Loewit bekannten Vorreitern wie Peter D'Adamo http://4blutgruppen.de oder Ulrich Strunz http://strunz.com . Beiden gemein sind Heilungsmethoden, die auf der Analyse des Blutes der Patienten beruhen. Während laut US-Naturmediziner D'Adamo viele Nahrungsmittel eine schädliche Lektinreaktion im Blut hervorrufen und daher zu vermeiden wären, schwört der deutsche "Laufpapst" Strunz auf Eiweiß statt Kohlenhydrate - Frohmedizin statt Resignationsmedizin. "Wir messen und wissen dann, raten also nicht", so Strunz gegenüber pressetext.
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