"Brauchen wieder emotionale Fabriken in Städten"
Ingenieure bilden Säule für Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit
Wien (pte020/21.09.2012/13:55) "Wir brauchen wieder emotionale Fabriken - auch in den Städten, dort wo die Menschen leben und die Kunden sind", so Engelbert Westkämper, Mitgründer der europäischen Technologieplattform Manufuture http://manufuture.org , im Rahmen von "Fabrik2012" http://fabrik2012.at , Österreichs Auszeichnung der besten Fabrik. Dem Experten nach hat noch jede Krise im sozio-technischen System Fabrik einen Paradigmenwechsel bewirkt. Demnach könnten Top-Fabriken leichter weltweite Standards durchsetzen und höhere Profite des Erstanwenders einstreichen.
Intelligenteres Europa nötig
"Jedes Land braucht die Industrieproduktion", weiß auch Wilfried Sihn, Vorstand für Managementwissenschaften der Technischen Universität Wien http://tuwien.ac.at . Nur von Dienstleistungen allein ließe sich nicht leben und vom Beispiel China als größtem Industriestandort viel lernen. Europa muss aber intelligenter sein und sich mittels Qualität auf den Weltmärkten behaupten, erklärt Sihn.
Westkämper hingegen kritisiert den steten Rückgang industrieller Fertigung in Europa und hält angesichts globaler Megatrends wie Alterung der Gesellschaft, Individualisierung, Nachhaltigkeit, Globalisierung, Urbanisierung bis hin zur Staatsverschuldung für die Fabriken-Landschaft der Zukunft in der EU einige Vorschläge für geboten. Deren Hauptziel müsse es sein, den Input zu minimieren und den Output zu maximieren. "Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit sind kein Gegensatz - das Überleben eines Betriebes ist der größte Beitrag zur Nachhaltigkeit."
Fabriken bestmöglich integrieren
Firmen sollten künftig noch mehr und auch global vernetzt sein, so die Experten. Die Abwanderung einfacher Produktion ins EU-Ausland sollte gestoppt und diese wieder in den Binnenmarkt zurückgeholt werden. "Das wäre in besonderer Weise beschäftigungsrelevant", unterstreicht Westkämper. Fabriken in urbaner Umgebung sollten bestmöglich integriert werden und müssten dazu auch "lean, clean und green" sein. Zudem sollten die Vorteile der Digitalisierung in jeder Hinsicht vermehrt eingesetzt werden.
Als wichtigste Akteure der Umsetzungsrichtlinie "Manufacturing 2030" adressiert das Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften http://www.acatech.de vor allem die Ingenieure. "Politisch fällt das nicht vom Himmel", ist Westkämper überzeugt. Zur Entwicklung von Prototypen sei eine Innovationskultur samt Ingenieursqualitäten nötig. Die Nutzung regionaler Kompetenz aus der gleichen Gesellschaftskultur könne zudem eine Steigerung um 25 Prozent bewirken, wie das deutsche Programmbeispiel Industrie 4.0 http://www.hightech-strategie.de zeigt.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Jürgen Molner |
Tel.: | +43-1-81140-310 |
E-Mail: | molner@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |