Expansion: Iveco will in den USA Fuß fassen
Mit Chrysler-Vertriebsnetz und Kleintransportern die Wende im Blick
![]() |
Innenraum des Iveco Daily: USA-Expansion geplant (Foto: iveco.com) |
Hannover (pte023/19.09.2012/13:55) Der italienische LKW-Produzent Iveco http://iveco.com lässt mit neuen Plänen aufhorchen und denkt daran in die USA zu expandieren. Ziel dieses Vorhabens ist die Sicherung der autonomen Stellung des Unternehmens, denn bislang wurden die Turiner als potenzieller Übernahmekandidat gehandelt. "Wir brauchen keinen neuen Eigner", so die klare Ansage von Iveco-Chef Alfredo Altavilla auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Hannover.
Konzern wählt eigenen Weg
Als einer der möglichen Käufer war lange Zeit Daimler im Gespräch, aber die Verhandlungen zwischen den Parteien führten zu keinem grünen Zweig. Doch die Fiat-Tochter ist angeschlagen und in ihrer momentanen Verfassung ist eine langfristige Existenz nicht garantiert. Iveco ist Teil der Industriesparte von Fiat. Deren Boss Sergio Marchionne hatte sie im Vorjahr von der Autosparte losgelöst, um bei der Suche nach einem möglichen Partner flexibler zu sein.
Doch Iveco geht jetzt von sich aus in die Offensive und will mit seinem Sprung über den großen Teich seine wirtschaftliche Performance deutlich steigern. Diese Entscheidung kommt spät. Konkurrent Daimler nutzt die gute Nachfrage in den USA schon seit Jahren. Die Italiener sind dort jedoch noch nicht vertreten. Der LKW-Bauer muss aber dringend neue Märkte erschließen und dadurch wachsen. "Um in der Lastwagen-Branche für die Zukunft gerüstet zu sein, ist aber nicht nur die Präsenz in den USA von Bedeutung, sondern insbesondere auch ein verstärktes Engagement auf dem chinesischen Wachstumsmarkt", sagt Frank Schwope, Analyst bei der Nord/LB http://nordlb.de , gegenüber pressetext.
Probleme mit Nachfrage in Südeuropa
Eine Verschiebung der Fokussierung auf neue Märkte scheint dringend notwendig und unausweichlich. Den Bärenanteil seiner Abnehmer hat Iveco im krisengeschüttelten Südeuropa. Die Nachfrage ist dort momentan dementsprechend gering. Vier Werke stehen gegenwärtig vor der Schließung. Davon sind auch zwei Niederlassungen in Deutschland betroffen, Görlitz und Weisweil. Bis Ende des Jahres sollen die Produktion eingestellt und die Betriebstore geschlossen werden.
In den USA werden sich für Iveco neue Chancen ergeben. Mutterkonzern Fiat ist mittlerweile Mehrheitseigner von Chrysler, wodurch mit dem bewährten Vertriebsnetz der Amerikaner gearbeitet werden kann. Marchionne hat vor, das generelle Geschäft der Industriesparte in die USA zu transferieren. Eine Fusion mit dem amerikanischen Landmaschinenbauer CNH ist bereits beschlossene Sache.
Neben der geplanten Expansion will Altavilla nun zunehmend kleinere Lieferfahrzeuge produzieren und an den Mann bringen. Wendigeren Transportfahrzeugen wird in der Branche ein großes Potenzial eingeräumt. Große Hoffnungen setzt Iveco dabei vor allem auf den künftigen US-Absatz des Modells "Iveco Daily" (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20120504020 ). Gemessen am Gewinn ist Iveco der weltweit achtgrößte LKW-Hersteller. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat die gesamte Fiat-Industriesparte einen Nettogewinn von 256 Mio. Euro erwirtschaftet.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Sebastian Köberl |
Tel.: | +43-1-81140-314 |
E-Mail: | koeberl@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |