pte20120906001 in Business

Geld kein Garant für Unternehmenserfolg

Großes Vermögen beeinträchtigt Kreativität und Urteilsfähigkeit


Monopoly: Investitionen müssen überlegt sein (Foto: pixelio.de/Michael Kopatz)
Monopoly: Investitionen müssen überlegt sein (Foto: pixelio.de/Michael Kopatz)

Detroit/Braunschweig (pte001/06.09.2012/06:00) Vermögen und finanzielle Mittel eines Unternehmens sind keine Versicherung für unternehmerischen Erfolg. Dieses "Vermögensparadoxon" kommt vor allem in Zeiten der gegenwärtigen Krise immer deutlicher zum Vorschein. Davon sind immer mehr große Konzerne, aber auch Organisationen und Vereine betroffen. Finanzstarke Firmen scheitern immer öfter, denn Reichtum reduziert Kreativität, Urteilsfähigkeit und Konzentration. In zahlreichen Branchen ist dasselbe Phänomen zu beobachten: Reichtum führt bei Unternehmen zu unüberlegten Entscheidungen während finanzschwache, aber ideenreiche Start-ups den Markt aufmischen.

Fehlende Risikosensibilität

"Es ist nicht immer so, dass große Vermögensrückstände automatisch zu schlechten Entscheidungen führen, aber die für den unternehmerischen Erfolg nötige Risikosensibilität kann aufgrund der großen finanziellen Möglichkeiten erheblich nachlassen", erklärt Dietrich von der Oelsnitz, Experte für Unternehmensführung von der Technischen Universität Braunschweig http://tu-braunschweig.de , im Gespräch mit pressetext. Beispiele für diese These sind zahlreich und führen in der Öffentlichkeit regelmäßig zu enormem Aufsehen. Große Finanzmittel sind heutzutage für viele Unternehmen beinahe eher ein Hemmnis als eine Chance und werden mitunter schlichtweg falsch investiert.

In den frühen 2000er-Jahren hat beispielsweise der Automobilriese General Motors (GM) http://gm.com pro Jahr rund acht Mrd. Dollar in den Bereich Forschung und Entwicklung gesteckt, genug um jemanden auf eine Mondexpedition zu schicken. Der dadurch erhoffte Gewinn blieb allerdings weit hinter den Erwartungen. Konkurrent Toyota http://toyota.com hat sein kleineres F&E-Budget hingegen weitaus klüger investiert und durch innovative Entwicklungen mit dazu beigetragen, dass GM von staatlicher Seite gerettet werden musste.

"Berufskritiker" sinnvoll

Ähnlich ist es bei großen Sportvereinen, die horrende Summen in teure Spieler stecken, um den gewünschten Erfolg zu erreichen. Das angepeilte Saisonziel wird dabei aber oftmals deutlich verfehlt. Doch auch kleine Vereine und Firmen sind vor Fehltritten nicht gefeit. Neben der Risikosensibilität sieht von der Oelsnitz die bestehende Entscheidungsphilosophie in den Vorständen als wichtigen Aspekt. "Jedes Unternehmen braucht interne Kritiker, die Investitionsentscheidungen nicht nur unangenehm, sondern auch rechtzeitig hinterfragen", so der Experte.

(Ende)
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