pte20120904018 in Business

Pharmazeut Valeant will Medicis für 2,6 Mrd. Dollar

Kampf gegen Akne und Co - Hautkrankheiten im Fokus


Medicis-Zentrale: Offerte geht bei US-Pharmazeut ein (Foto: medicis.com)
Medicis-Zentrale: Offerte geht bei US-Pharmazeut ein (Foto: medicis.com)

Toronto/Bangalore/Zürich (pte018/04.09.2012/13:30) Der kanadische Konzern Valeant Pharmaceuticals http://valeant.com hat bekannt gegeben, seinen US-amerikanischen Konkurrenten Medicis Pharmaceutical http://medicis.com übernehmen zu wollen. Die Kanadier bieten dafür 2,6 Mrd. Dollar. Dieser Kaufpreis entspricht 44 Dollar je Aktie, was einem 39-prozentigen Aufschlag auf den aktuellen Kurs von Medicis gleichkommt.

Löcher im Portfolio stopfen

Übernahmen, Fusionen oder Partnerships sind auf dem Pharma-Markt keine Seltenheit. "Momentan wird in der Branche generell verstärkt nach strategischen Partnern gesucht. Dadurch ist es nicht einfach, günstige Deals abzuschließen", sagt Stefan Schneider, Pharma-Analyst bei UBS Wealth Management http://ubs.com, im Gespräch mit pressetext.

Mit dieser Offerte verfolgt Valeant eine klare Strategie. Das Unternehmen aus Québec will mithilfe dieses Deals sein Geschäft mit der Hautpflege deutlich stärken und sich eine alternde US-Population zunutze machen. "Der Reiz daran ist, dass sie sich direkt im Zentrum der Dermatologie befinden, eben dort, wo wir auch schon tätig sind. Deren Produkte sind stark komplementär zu unseren. Damit können wir einige Löcher füllen, die wir in unserem Portfolio noch haben", meint CEO Michael Pearson. Nach der geplanten Transaktion soll die Dermatologie rund 50 Prozent der gesamten globalen Verkäufe ausmachen.

Beide Konzerne rechnen im Falle einer Übernahme mit Synergieeffekten in der Höhe von 225 Mio. Dollar innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Kaufabschluss in der ersten Jahreshälfte 2013. Medicis hat im vergangenen Jahr Erträge mit einem Volumen von 721 Mio. Dollar erwirtschaftet. Valeant ist im selben Zeitraum auf 2,46 Mrd. Dollar gekommen.

Strategische Partner gesucht

Das ist bei weitem nicht der einzige Übernahmepoker des Konzerns. Seitdem Pearson vor rund vier Jahren Geschäftsführer wurde, hat Valeant circa 50 Käufe über die Bühne gebracht. Dabei fällt auf, dass sich die Firma bei eher risikoreichen Investitionen in Forschung und Entwicklung zurückhält und anstatt dessen vermehrt nach bereits angestammten Unternehmen mit etablierten Produkten Ausschau hält.

Die forschende Pharma-Industrie hat gegenwärtig ein Wachstumsproblem, das sich in den vergangenen fünf bis sechs Jahren auch dementsprechend auf die Aktienkurse der Branche auswirkt, so Schneider. Produkte aus den 1980er- und 1990er-Jahren wie etwa Cholesterin-Senker sind bereits am Markt etabliert und als Generikum erhältlich. Daher ist es mittlerweile schwierig, bessere Nachfolgeprodukte erfolgreich am Markt zu lancieren. Gleichzeitig lassen allerdings in der Pipeline neue wissenschaftliche Durchbrüche auf sich warten.

(Ende)
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