Großbritannien: Ärzte gehen auf die Barrikaden
Zankapfel sinkende Pensionen - Eingeschränkte Versorgung befürchtet
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Stethoskop: Ärzte wehren sich gegen die Regierung (Foto: pixelio.de, A. Damm) |
London (pte014/21.06.2012/10:30) Mitglieder der British Medical Association http://bma.org.uk boykottieren in ganz Großbritannien die Versorgung nicht akuter Erkrankungen. Auslöser ist ein Streit um die Pensionen der Ärzte. Vom Arbeitskampf der Mediziner werden routinemäßig durchgeführte Krankenhaustermine und Operationen, bei denen kein Notfall vorliegt, betroffen sein. Zusätzlich haben sich auch praktische Ärzte dem ersten Arbeitskampf seit fast 40 Jahren angeschlossen.
Folgen schwer abschätzbar
Das Ausmaß der Auswirkungen für Patienten ist derzeit nicht abzusehen. Die Ärzte haben jedoch versprochen, dass die Notfallbehandlung nicht betroffen sein wird. Viel wird auch davon abhängen, wie viele Ärzte an diesem Arbeitskampf teilnehmen werden. Die meisten Mediziner des National Health Service http://nhs.uk sind Mitglieder der British Medical Association.
Die Gewerkschaft befragte 104.000 Ärzte, wobei die Hälfte antwortete. Acht von zehn Befragten waren dafür, Arbeitskampf-Maßnahmen zu ergreifen. Im Vorfeld gaben einige NHS-Trusts bekannt, dass weniger als zehn Prozent der Termine abgesagt worden waren. Dazu gehörten Termine mit Fachärzten sowie Eingriffe an den Knien und Hüften.
In dringenden Fällen Notdienste
Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass es im Verlauf des Tages zu Terminabsagen kommt. Die Ärzte sind nicht verpflichtet, ihren Arbeitgebern mitzuteilen, ob sie an dieser Aktion teilnehmen oder nicht. Regierung und BMA betonten sehr rasch, dass Patienten auf jeden Fall beim Auftreten von gesundheitlichen Problemen zum Arzt gehen sollten. Die Grundversorgung sollte gewährleistet bleiben.
Die Telefone der praktischen Ärzte bleiben besetzt und jeder, der dringend einen Arzt braucht, sollte auch einen finden. Abgesagt wurden lediglich Routineuntersuchungen. Die Führung des National Health Service hat jedoch davor gewarnt, dass die Folgen für die Patienten umfangreicher sein könnten als bisher erwartet.
Laut Dean Royles, Direktor von NHS Employers http://nhsemployers.org , könnte es durch den Arbeitskampf in Notaufnahmen zu Engpässen kommen. "Wir sind sehr über die Auswirkungen auf die Betroffenen besorgt." Der BMA-Vorsitzende Hamish Meldrum betont, dass keine Absicht besteht, alle Maßnahmen zu ergreifen. Ärzte wie Naveem Akram wollen streiken, weil sie die geplanten Änderungen nicht mittragen.
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