pte20120619009 in Leben

UK: NHS schränkt Zugang zu Operationen ein

Grauer Star gilt nicht als dringend notwendiger Eingriff


Operation: Kosten bestimmen Wichtigkeit (Foto: pixelio.de, Lothar Wandtner)
Operation: Kosten bestimmen Wichtigkeit (Foto: pixelio.de, Lothar Wandtner)

London (pte009/19.06.2012/10:35) Der Zugang zur Versorgung durch das National Health Service http://nhs.uk inklusive Knie- und Hüftoperationen wird laut den Daten von Trusts eingeschränkt. Die unter dem Freedom of Information Act http://bit.ly/MkZu9n von dem Magazin GP gesammelten Daten haben gezeigt, dass neun von zehn Trusts in England den Patienten Beschränkungen auferlegen.

Eingeschränkte Versorgung

Von manchen wurde der Zwang zur Kostenreduzierung dafür verantwortlich gemacht. Die britische Regierung http://www.dh.gov.uk beschwichtigt. Die Manager der Einrichtungen verteidigen ihr Vorgehen damit, dass in manchen Fällen in der Pflege Prioritäten gesetzt werden müssen. GP hat von zwei Drittel der 151 Trusts Antworten auf die Frage erhalten, welche Eingriffe sie als nicht dringend einstufen.

Am häufigsten waren Entfernungen der Mandeln betroffen. Sie waren in 89 Prozent der Regionen von Einschränkungen betroffen. Das kann jedoch noch nicht als sehr problematisch angesehen werden, da viele argumentieren, dass das NHS seine Ressourcen eher auf schwerere Erkrankungen ausrichten sollte. Es zeigte sich jedoch, dass es auch in anderen Bereichen zu Einschränkungen der Versorgung kommt.

Patientenvereinigungen dagegen

Die Behandlung eines grauen Stars war in 69 Prozent der Einrichtungen nur eingeschränkt möglich. In mehr als der Hälfte der Regionen gab es Beschränkungen für Operationen zur Gewichtsreduktion und Eingriffen an Hüften und Knien. Eine weitere von Labour veröffentlichte Studie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Kritik der Patientenvereinigungen folgte auf dem Fuß.

Clara Eaglen vom Royal National Institute of Blind People http://www.rnib.org.uk betont, dass sich Menschen nicht mit einer schlechteren Lebensqualität zufrieden geben sollten, nur weil PCTs beliebige Kriterien dafür einsetzen, ob diese Patienten ihr Augenlicht behalten dürfen oder nicht. Auch Richard Vautrey von der British Medical Association http://bma.org.uk setzt sich für faire Behandlungen von Patienten ein.

Geldmangel zwingt zu Einsparungen

Gesundheitsminister Simon Burns sieht die Praktiken als inakzeptabel. "Wenn die lokalen Gesundheitseinrichtungen Patienten nur aufgrund der Kosten nicht mehr medizinisch versorgen, dann werden wir dagegen Maßnahmen ergreifen." David Stout von der NHS Confederation http://nhsconfed.org repräsentiert dagegen die PCTs. Seiner Sicht nach gibt es fallweise auch berechtigte Gründe für Kontingentierungen.

Stout zufolge sollten beliebige Kriterien nicht eingesetzt werden, denn vielmehr müssten die Einrichtungen in der derzeitigen Situation Prioritäten setzen. "Das NHS ist derzeit einem großen finanziellen Druck ausgesetzt und die knappen Mittel müssen so effektiv wie möglich eingesetzt werden."

(Ende)
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