Kinder sehen immer weniger bewusst fern
Multitasking zwingt TV-Sender zu neuen Strategien
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Zappen: Konzentrierter Konsum, das war einmal (Foto: pixelio.de, Rolf van Melis) |
Los Angeles (pte003/18.06.2012/06:10) Kinder sehen immer weniger aktiv fern, was den Druck auf die TV-Sender erhöht. Denn viele Kinder machen es so wie der zehnjährige Cole Chanin-Hassman. Er schaltet den Fernseher zwar ein, spielt daneben aber Minecraft und sieht sich auf YouTube Videos an. Meist hört er dem Programm nur noch zu und spielt am Computer weiter. Seine Gewohnheiten illustrieren die riesige Herausforderung, der sich die Stationen derzeit ausgesetzt sehen. Sie müssen auch im digitalen Zeitalter lebensfähig und vor allem profitabel bleiben.
Als Reaktion auf diesen Trend setzen einige Sender auf kürzere Sendungen, um auch Kinder mit geringer Aufmerksamkeitsspanne zu erreichen. Dazu gibt es dann meist noch ein sehr umfangreiches Online-Angebot. Und die Sender interessieren sich auch für die Kommentare zu ihren Sendungen auf Facebook und Co. Manchmal wird sogar der Plot verändert, nur um dem Geschmack der Seher gerecht zu werden.
Millennials keine Baby-Boomer
Laut Neil Howe von LifeCourse Associates http://lifecourse.com haben alle Sender Probleme mit ihren jüngeren Zusehern. "Die große Gefahr besteht darin, dass die Networks immer mehr an Bedeutung verlieren und irgendwann ganz von den Bildschirmen verschwinden." Amerikas 67 Mio. Baby-Boomer waren für die Werbebranche lange wichtig und interessant, weil sie Geld ausgeben konnten.
Heute geht es hingegen vor allem um die Generation zwischen sieben und 29 Jahren - und das sind insgesamt immerhin rund 98 Mio. Amerikaner. Diese digitalen Natives stehen für fast ein Drittel der Bevölkerung. Jedoch sind die Millennials für die TV-Networks und die Werbeindustrie immer schwerer zu erreichen.
Werbung wird einfach ignoriert
Ein weiteres Problem für die Sendeanstalten: Alle Altersgruppen nehmen Fernsehshows auf und übergehen dann die Werbung einfach. Rund 41 Prozent der digitalen Natives sehen sich aufgenommene Sendungen an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Boston Consulting Group http://bcg.com sowie Barkley http://barkleyus.com .
Die Millennials sehen sich zwar noch immer Fernsehshows an, aber längst nicht mehr auf dem Sofa und mit der Fernbedienung in der Hand. Sie streamen die Sendungen immer häufiger auf ihren Computer, nutzen Spielekonsolen der Geräte, die bereits mit dem Internet verbunden sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Ypulse http://www.ypulse.com .
CW setzt auf mobile Applikationen
Junge Seher sind an sich treue Fans, so die Faustregel vieler Sender. Inzwischen haben viele Sender aber Probleme, sich den unbeständigen Sehgewohnheiten anzupassen. CW http://cwtv.com zum Beispiel steht derzeit im Mittelpunkt des Interesses. Vor sechs Jahren gegründet, versuchte CW das Publikum anfangs auf die herkömmliche Art und Weise zu erreichen. Das funktionierte jedoch nicht.
Also bot CW Shows wie "Gossip Girl" und "The Vampire Diaries" nur wenige Stunden nach der Ausstrahlung auch im Internet an. Eine neue mobile Applikation ermöglicht darüber hinaus die Nutzung über iPhones, iPads, Android und Kindle. Fazit: Im digitalen Bereich finden sich heute schon 18 Prozent der gesamten Seher des Networks wieder. Eine Zahl, die sich innerhalb eines Jahres verdoppelt hat.
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