pte20120524033 in Business

USA: Taumelnder Riese befreit sich von Rezession

Experten bemerken Wirtschaftsaufschwung und soziale Spannungen


Stars and Stripes: Traum und Wirklichkeit (Foto: pixelio.de/Rike)
Stars and Stripes: Traum und Wirklichkeit (Foto: pixelio.de/Rike)

Wien (pte033/24.05.2012/13:00) Sechs Monate vor der nächsten Präsidentenwahl in den USA haben auf Einladung der Wirtschaftskammer Österreich http://wko.at internationale Experten die Lage der angeschlagenen, wenngleich noch immer größten Volkswirtschaft der Welt diskutiert. Tenor des Abends: Die USA sind wieder im Kommen, stehen aber weiter vor großen Herausforderungen. "Der Weg aus der Krise braucht viel 'Action', denn geringes Wirtschaftswachstum bedroht auch die US-Außenpolitik", ist William Eacho http://austria.usembassy.gov , Amerikas Botschafter in Wien, überzeugt.

Stabiler Aufschwung

"In den USA sieht man eher die Chance als das Problem", ergänzt Felix Thun-Hohenstein, Präsident der American Chamber of Commerce in Austria http://amcham.at . "Künftig zwei Prozent Wirtschaftswachstum, das heißt schon was in einem so großen Markt." Der CEO von 3M Alpine Region vermisst allerdings eine aktive Steuerpolitik und erkennt keine Investitionsanreize zur Verbesserung der Infrastruktur. "Das ist völlig unverständlich", so der Manager. Lediglich im Bereich "green jobs" werde von der aktuellen Regierung noch etwas unternommen.

Harm Bandholz, Chief Economic Analyst der Unicredit New York, sieht die USA aus der schwersten Rezession der Nachkriegszeit kommend in "stabilem Aufschwung". Zu den ermunternden Signalen zählen etwa Preiskorrekturen im Immobilienmarkt und Erholung am Arbeitsmarkt wie beim Schuldenabbau privater Haushalte. "In den USA sieht man Kredite positiv", so Bandholz. In der EU hingegen hege man daran große Zweifel - nicht zuletzt wegen der 2012 für die USA prognostizierten Verschuldung von acht Prozent, der EU im Vergleich mit 3,5 Prozent.

Infrastruktur reformbedürftig

Auch droht nach Meinung des Deutschen den USA Ende des Jahres ein "fiscal cliff", wonach 435 auslaufende Steuergesetze und Förderungen in Höhe von fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts zur Behandlung anstehen. "Die USA müssen unbedingt ihre Infrastruktur auf Vordermann bringen", rät der Analyst. Die ungleiche Bildung im Land samt "Hire-and-Fire"-Mentalität berge zudem sozialen Sprengstoff - wie auch die geringe Einkommensmobilität zwischen den Generationen.

Den "American Dream" hält Thun-Hohenstein für noch lebendig, es hänge aber davon ab, in welchem Bundesstaat man aufwächst. "Das System Traum ist als Kleister in den USA extrem wichtig", betont auch Christian Kesberg. Investoren macht der US-Wirtschaftsdeligierte der Alpenrepublik wegen der Größe des Marktes, der Technologieführerschaft sowie dem Optimismus der Amerikaner Mut. "Allein das Verteidigungsministerium gibt für Forschung und Entwicklung jährlich soviel Geld aus wie ganz Deutschland", unterstreicht Kesberg.

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