pte20120515019 in Business

Österreichischer Mittelstand für 2012 zuversichtlich

Handel und Gewerbe punkten - Zukunft von Schuldenkrise abhängig


Werkstatt: Österreichs KMU sind optimistisch (Foto: pixelio.de, Joujou)
Werkstatt: Österreichs KMU sind optimistisch (Foto: pixelio.de, Joujou)

Wien (pte019/15.05.2012/13:00) Österreichs kleine und mittlere Unternehmen sind angesichts der gegenwärtigen Wirtschaftslage positiv gestimmt. Dies geht aus einer Umfrage der Creditreform http://www.creditreform.at hervor. Der österreichische Mittelstand sei gut aufgestellt und habe im europäischen Vergleich die Nase vorn, hieß es heute Vormittag, Dienstag, von Rainer Kubicki, geschäftsführender Gesellschafter von Creditreform, in Wien. Die zukünftige Entwicklung sei jedoch ungewiss und hänge von der Staatsschuldenkrise in Europa ab, ergänzt Michael Bretz, Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, auf Anfrage von pressetext.

Umsätze im grünen Bereich

Das Creditreform-Klimabarometer zeigt einen Anstieg in den vergangenen sechs Monaten von 10,7 auf 17,4 Punkte. Im Frühjahr 2011 ist dieser Wert noch bei 18,3 Punkten gelegen. Trotz dieses minimalen Rückgangs sind die Betriebe mit der derzeitigen Lage und der Entwicklung in den kommenden Monaten zufrieden. Vor allem der Handel und das verarbeitende Gewerbe sehen die Situation positiv, während die Dienstleistungsbranche eher verhalten in die Zukunft blickt. Zu den abgefragten Stimmungsindikatoren zählten Einschätzungen zur spezifischen Branche und der allgemeinen Konjunkturentwicklung.

Österreichs KMU haben sich von den Krisenjahren 2009 und 2010 deutlich erholt. Der Umsatzsaldo rangierte bei Minus 37,3 bzw. Minus 6,3 Punkten. Im ersten Quartal 2012 liegt dieser Saldenwert bei 9,3. Dies bedeutet ein Minus von 7,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr, als der Umsatzsaldo noch bei 17,0 lag. Obwohl sich die wirtschaftliche Dynamik abschwächt, geben die Umsatzentwicklungen keinen Grund zur Sorge.

Handel und Gewerbe im Spitzenfeld

Wie aus der Befragung der Creditreform weiters hervorgeht, sind im Vergleich zu der Bau- und Dienstleistungsbranche der Handel und das verarbeitende Gewerbe besonders gut positioniert. Beide Sektoren sind mit einer soliden Eigenkapitalquote ausgestattet. Beim verarbeitenden Gewerbe verfügen beispielsweise 40,8 Prozent der Firmen über eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. Im Dienstleistungsbereich sind dies nur 31,5 Prozent. Nur 20,5 Prozent der Gewerbe verarbeitenden Betriebe haben weniger als zehn Prozent Eigenkapital. Bei den Dienstleistern beläuft sich diese Zahl auf 27,1 Prozent. Dies spiegelt sich auch in den Angebotspreisen wider. Im Frühjahr 2012 mussten nur zehn Prozent der Handelsunternehmen ihre Preise senken. In der Baubranche waren es dagegen rund 26 Prozent.

Finanzierungsprobleme

Beim Zugang zur Unternehmensfinanzierung sehen sich KMU weiterhin mit Problemen konfrontiert. 58,7 Prozent der Firmen sagen, dass sich dieser verschärft hat, wobei 90,5 Prozent jener Unternehmen dies auf höhere Sicherheiten zurückführen, die von den Banken verlangt werden.

Die zukünftige Entwicklung ist schlecht vorhersagbar und hängt von der gegenwärtigen Schuldenkrise ab. "Diese Krise beeinflusst nicht nur die Zahlen, sondern auch das Denken und könnte zu einer Kreditklemme in Österreich und der EU führen. Wir stehen an einer Wasserscheide. Die Wolken sind dunkel, doch ich bin positiv gestimmt", so Bretz gegenüber pressetext.

(Ende)
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