pte20120509023 in Business

Commerzbank flüchtet vor drohender Drachme

Institut trennt sich von fast allen griechischen Staatsanleihen


Griechenland-Euro: womöglich schon bald ein Relikt (Foto: pixelio.de, KF Domnik)
Griechenland-Euro: womöglich schon bald ein Relikt (Foto: pixelio.de, KF Domnik)

Frankfurt/Eppstein (pte023/09.05.2012/13:45) Die teilverstaatlichte Commerzbank http://commerzbank.de tritt nach dem Schuldenschnitt für Griechenland annähernd alle Staatsanleihen des hoch verschuldeten Mittelmeerstaats ab. Ende 2001 hielt das Institut noch Papiere in der Höhe von 800 Mio. Euro, die mit dem Schuldenschnitt nun massiv an Wert verloren haben. Dies ist ein schwerer Schlag für die Commerzbank. Der "Cut" wirkte sich 2011 mit rund 2,3 Mrd. Euro negativ auf das Konzernergebnis aus. Der Verkauf führt zu einem Verlustgeschäft von weiteren 70 Mio. Euro, so Finanzvorstand Stephan Engels.

Verbleib in Eurozone unwahrscheinlich

Diese Veräußerung der griechischen Staatsanteilen sieht Heino Ruland, Finanzmarktexperte von der gleichnamigen Ruland Research http://ruland-research.com , im Interview mit pressetext als "einzigen, logischen Schritt". Ruland kann sich zukünftig keinen weiteren Verbleib Griechenlands in der Eurozone vorstellen und geht davon aus, dass die Drachme noch bis Jahresende wieder eingeführt wird.

Bei den weniger gefährdeten Ländern wie Italien, Spanien und Portugal bleibt das Engagement der Commerzbank konstant. Italienische und spanische Papiere stehen derweil mit 8,4 bzw. 2,9 Mrd. Euro in den Büchern der Frankfurter. Den Verkauf der griechischen Anleihen muss man jedoch als ernsten Warnschuss für die anderen verschuldeten Staaten Südeuropas verstehen, hält Ruland fest.

(Ende)
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