pte20120424032 in Leben

Japan-Beben: Filmprojekt fängt Reaktionen ein

"Sound of Sirens" zeigt, wie Gesellschaften mit Unglücken umgehen


Wien (pte032/24.04.2012/17:27) Wie die Menschen die Natur- und Umweltkatastrophe in Japan von einem Jahr persönlich erlebt haben, ist Teil eines Open-Source-Filmprojekts der österreichischen Künstler Edgar Honetschläger http://honetschlaeger.com und Sylvia Eckermann http://syl-eckermann.net . "Sound of Sirens" (SOS) http://sound-of-sirens.net gibt Menschen die Möglichkeit, ihre Erinnerung, Gedanken, Ideen und Empfindungen als Kurzfilm einzusenden.

"Unser Projekt SOS wird eine Bestandsaufnahme dessen liefern, wie eine Zivilgesellschaft mit einer Natur- und Umweltkatastrophe umgeht", so Eckermann im pressetext-Interview. Zudem biete das Vorhaben auch die Möglichkeit für Betroffene ihrem Unmut, ihrem Leid und ihrer Angst Ausdruck zu verleihen. "Seit 11. März sind wir dabei, eine Web-Community mit sozialem Netzwerk aufzubauen", erklärt die Künstlerin. Bis 11. Juli 2012 können Beiträge mit einer maximalen Länge von sieben Minuten eingeschickt werden. Nach Auskunft von Eckermann haben auch zahlreiche Künstler aus verschiedensten Ländern Kurzfilme eingeschickt.

Schwieriges Umfeld Japan

Bis jetzt gibt es einige sehr berührende Einsendungen, erzählt die Künstlerin, die aber auch einräumt, dass die japanische Gesellschaft schwierig zu motivieren sei. "Man sagt hier nicht, dass es einem schlecht geht. Wir haben aus diesem Grund das Video eines US-Amerikaners, der in Japan lebt und von einer Großdemonstration mit mehr als 15.000 Menschen berichtet, sehr gut gefunden."

Die Umwelt- und Naturkatastrophe in Japan hat in der japanischen Zivilgesellschaft für Unruhe gesorgt. "Immer noch versucht die Regierung gemeinsam mit dem Energiekonzern Tepco, der das Atomkraftwerk Fukushima betrieben hat, die Menschen von der Ungefährlichkeit der radioaktiven Strahlung zu überzeugen", so die Künstlerin.

Das Filmprojekt muss sich selbst finanzieren. Ein von der öffentlichen Hand geförderter Beitrag deckt lediglich die Kosten für den Betrieb der Website. Sämtliche Mitwirkenden arbeiten ohne Bezahlung.

Treibgut erreicht langsam Amerika

Erst vor wenigen Tagen ist der Fußball des 16-jährigen Misaki Murakami, der beim Tsunami nach dem verheerenden Erdbeben in Japan im März 2011 ins Meer gespült wurde, auf der entlegenen Middleton Island im US-Bundesstaat Alaska gefunden worden. Der Junge hatte seinen Namen auf seinen Ball geschrieben, daher konnte er an seinen Eigentümer zurückgegeben werden, berichtet der japanische TV-Sender TBS.

Der Ball ist das einzige persönliche Erinnerungsstück, das dem Jungen nach dem Erdbeben geblieben ist. Das Haus seiner Familie in der Stadt Rikuzen-takata ging mit dem gesamten Hab und Gut nach der Naturkatastrophe verloren. Die US-Behörden warnen indes weiter vor der Gefährlichkeit von Schwemmgut aus Japan. Man befürchtet die Gefahr einer radioaktiven Verstrahlung, aber auch, dass sich unter dem Schwemmgut Leichenteile befinden könnten.

Erst vor einigen Wochen hat die US-Coast Guard ein herrenloses Schiff, das seit mehr als einem Jahr über den Pazifik treibt, in Brand geschossen und versenkt. Das Schiff wurde erstmals Ende März vor der Küste von British Columbia gesichtet und stellte eine Bedrohung für die Sicherheit der Seeschifffahrt dar.

Weitere Informationen zum Film http://www.sound-of-sirens.net/App/WebObjects/SOS.woa/cms/en/video

(Ende)
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