pte20120424016 in Business

Deutsche Bank: Imageschaden durch Machtkampf

Investoren torpedieren Hauptversammlung wegen Ackermann-Nachfolge


Deutsche-Bank-Tower: interner Streit dringt nach außen (Foto: pixelio.de, kauer)
Deutsche-Bank-Tower: interner Streit dringt nach außen (Foto: pixelio.de, kauer)

Frankfurt/London/Berlin (pte016/24.04.2012/11:44) Querelen in der Führungsetage der Deutschen Bank http://deutsche-bank.de könnten die anstehende Hauptversammlung ordentlich durcheinander wirbeln. Denn verärgerte Investoren wollen wichtige Anleger dazu aufrufen, den Aufsichtsrat die Entlastung zu verweigern. Vor allem der interne Machtkampf und die Diskussion um die hohen Gehälter der Bankspitze haben das Fass zum Überlaufen gebracht, wie die Financial Times Deutschland berichtet.

Fachkräfte werfen Handtuch

"Der Imageschaden für die Bank ist schon da und wird - wenn man die internen Diskussionen um die Neubesetzung des Managements nicht in den Griff bekommt - weiterhin bleiben", sagt Heino Ruland, Chef des gleichnamigen Research-Unternehmens http://ruland-research.de , gegenüber pressetext. Dem Experten nach sei es bezeichnend genug, wenn Fachkräfte wie der Ex-Chefvolkswirt Thomas Mayer im Zuge der internen Machtübergabe gekündigt haben.

Großes Ungemach verspricht der Antrag des Londoner Investorenvertreters Hermes. Ziel der geänderten Tagesordnung soll sein, den Aufsichtsrat um seinen Vorsitzenden Clemens Börsig wegen seiner Amtsführung zu bestrafen, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Die Bank selbst hat den eingebrachten Tagesordnungspunkt unterdessen bestätigt. Wenig schmecken dürfte den Investoren das Missmanagement um die Nachfolge von Vorstandschef Josef Ackermann.

Rollen von Köpfen gefordert

Ackermann, der nach der Hauptversammlung am 31. Mai das Unternehmen verlässt und sich ursprünglich den ehemaligen Bundesbank-Chef Axel Weber als Nachfolger gewünscht hatte, scheiterte an Börsigs Zuständigkeit für die Neubesetzung des Postens. In der Folge kam es zu einem internen Machtkampf, aus dem Börsig mit seinen Kandidaten Anshu Jain und Jürgen Fitschen als neue Vorstandschefs erfolgreich hervorging. Der Preis, den Börsig dafür zahlen muss, ist hoch. Nach der Hauptversammlung wird er als Spitze des Aufsichtsrates weichen.

"Hermes ist ein aktiver Investor, der mehr als nur Pensionsfonds hinter sich bringen kann. Um so wichtiger wäre es, solchen Anlegern mit einer geschlossenen Spitze begegnen zu können", so Ruland im pressetext-Gespräch. Der Deutschen Bank stehen unruhige Zeiten bevor, die Investoren wollen, dass der neue Aufsichtsratchef im 20-köpfigen Kontrollgremium aufräumt. Hermes vertritt 27 Pensions- und Investmentfonds, diese halten rund 0,5 Prozent der Aktien.

(Ende)
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