pte20120417001 in Business

Italien begegnet Jobmangel mit Start-up-Förderung

"Start up Italia" lockt mit Finanzierungsanreizen und Bürokratieabbau


Schlips: Engagement soll belohnt werden (Foto: pixelio.de, Christian Nähring)
Schlips: Engagement soll belohnt werden (Foto: pixelio.de, Christian Nähring)

Rom (pte001/17.04.2012/06:00) Das italienische Wirtschaftsministerium http://www.sviluppoeconomico.gov.it plant die Einrichtung einer Agentur für junge Firmengründer. Mit dem Projket "Start up Italia" sollen Initiativen in den Bereichen Web Economy, Biotech, Energie, Umwelt, Soziales und Kulturelles gefördert werden. Anlass für das Vorhaben sind das seit Jahren rückläufige Wirtschaftswachstum und die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Italien.

Innovationskraft steigern

"Förderkriterien sind der jeweilige Innovationsgehalt und die Aussicht auf ein längerfristiges Wachstum", sagt Wirtschaftsminsiter Corrado Passera. Bei Vorliegen dieser Bedingungen werden eine Reihe wirtschaftlicher Anreize wie die Steuerfreiheit von Investitionen und die finanzielle Begünstigung von Zusammenschlüssen in Aussicht gestellt.

Gleichzeitig werden die behördlichen Genehmigungsverfahren vereinfacht und die Expansion im Ausland unterstützt. Das Projekt soll bis Mitte des Jahres umgesetzt werden. Zu diesem Zweck ist eine Taskforce aus zwölf Fachleuten für Innovation und Wagniskapital eingerichtet worden. Flankierend dazu ist eine generelle Unterstützung von Initiativen aller unter 35 Jahre alten Italiener geplant. Der Vorteil: Bei Gründung einer GmbH werden ihnen die Notariatskosten erlassen und das notwendige Startkapital auf einen Euro begrenzt.

Qualifizierte im Land halten

Der typische Gründer eines innovativen Unternehmens auf der Apenninhalbisnel ist männlich, 32 Jahre alt, hat Hochschulabschluss und lebt in Mittel- oder Oberitalien. Jeder Fünfte hat einen Teil seiner Studien im Ausland - vor allem in Großbritannien, Israel und den USA - absolviert. Der Università degli Studi dell'Insubria http://www.uninsubria.it zufolge sind 85 Prozent der Start-ups im Bereich Internet, zehn Prozent auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien und fünf Prozent im Bereich Biotechnologie tätig.

Das starke Übergewicht der Web Economy wird mit dem geringen Investionsaufwand und der relativ kurzen Anlaufzeit erklärt. Unterdessen mehrt sich die Zahl der institutionellen Initiativen. Jüngstes Beispiel ist das aus europäischen und regionalen Mitteln finanzierte Programm "Fulbright Best", das sechsmonatige Stipendien für einen Studienaufenthalt im Silicon Valley vergibt. Seit fünf Jahren aktiv ist das von der Landesregierung der Emilia-Romagna eingerichtete Konsortium "Spinner", aus dem inwischen 150 Gründungen hervorgegangen sind.

Unterstützung finden italienische Jungunternehmer auch durch die vom italienischen Venture-Fonds Innogest Sgr in New York eingerichteten "Italian Business & Investment Initiative", die italienische Hightech-Start-ups über ein permanentes Netzwerk an amerikanische Investoren vermittelt. Unternehmenschef Claudio Giuliano betont jedoch eindringlich: "Die gute Idee allein reicht nicht aus . Nur durch Ärmelhochkrempeln und unermüdliches Arbeiten kommt man ans Ziel."

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