EU-Projekt Donau: Bessere Auslastung gefordert
Logistikbranche will bis 2015 rund 25 Mio. Tonnen Güter transportieren
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BVL: neue Zentrale im Hafen Wien eingeweiht (Foto: S. Renlom) |
Wien (pte001/20.04.2012/06:00) Der Internationale Tag der Logistik 2012 hat bei über 400 Veranstaltungen unter anderem die Donauraumstrategie der EU wieder in den Blickpunkt des Interesses gerückt. "Als internationalster Fluss durchströmt die Donau zehn Länder und sorgt für einen Wirtschaftsraum mit kultureller Strahlkraft", meint Johannes Hahn, EU-Kommissar für Regionalpolitik. Die Bundesvereinigung Logistik Österreich (BVL) http://bvl.at hat darüber hinaus im Wiener Hafen http://hafen-wien.com ihre neue Zentrale in Betrieb genommen.
Kooperation von Regionen
Die Donauraumstrategie der EU ist als makronationale Strategie Teil einer ganz jungen Entwicklung, so Hahn. "Die Regionen wollen über politische Grenzen hinweg kooperieren." Vor drei Jahren von Österreich und Rumänien "aus immaterieller Euphorie" geboren, gewinnt die wirtschaftliche Nutzung dieser Wasserstraße immer mehr an Bedeutung. "Die Donauraumstrategie ist ein Fahrplan mit über 100 Aktionen", meint der EU-Kommissar gegenüber pressetext und betont ausdrücklich diese knapp gesetzten Meilensteine.
Im Sommer 2011 wurden bei einem Außenministertreffen in Bukarest für die elf Prioritätsbereiche dieses EU-Projektes jeweilige Lenkungsgruppen eingerichtet, die Arbeitspläne erstellen und laufend Projektvorschläge prüfen. Damit haben die Donau-Anrainerstaaten das "Ownership" für die Umsetzung der Strategie übernommen. Österreich ist Koordinator und widmet sich zudem der Verbesserung von Mobilität, Investitionen in Menschen und der Optimierung institutioneller Kapazitäten.
Zehnmal mehr Schiffe möglich
"Die Wettbewerbsfähigkeit der Donau mit 15 Prozent Verkehrsauslastung muss verbessert werden", fordert Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Österreichischen Wirtschaftskammer http://bit.ly/HQyNnI . Voraussetzung sei die Sicherstellung einer ganzjährigen Schiffbarkeit, der ausreichenden Abladetiefe (25 Dezimeter) sowie Intermodalität der Donauhäfen mit entsprechender Hinterland-Anbindung. Tatsächlich könnte die Donau zehnmal mehr Schiffe vertragen, sagt Monika Unterholzner vom Hafen Wien.
Wolfram Mosser, Obmann der Berufsgruppe Schifffahrt, ergänzt: "Schifffahrt und biologische Vielfalt auf der Donau sind kein Widerspruch, denn die Binnenschifffahrt ist ein umweltfreundlicher wie energieeffizienter Verkehrsträger." Die Schifffahrtsindustrie sei Partner aller, die ein aufrechtes und ehrliches Interesse am Schutz der Donau hätten. Mit richtigen Rahmenbedingungen kann das Ziel bis 2015 am Anstieg transportierter Güter bis auf 25 Mio. Tonnen erreicht werden, weiß der Branchenobmann.
Naturschutz berücksichtigen
Mit dem Projekt "Blaues Band der Biodiversität" setzen hingegen Österreichs Umweltdachverband http://umweltdachverband.at und der Bund Naturschutz in Bayern http://bund-naturschutz.de ihr eigenes Zeichen für die EU-Donauraumstrategie. "Natur- und Umweltschutz müssen darin ebenso Berücksichtigung finden", fordern die Obmänner Gerhard Heiligenbrunner und Hubert Weiger. Sie finden die Ausbauziele für die Schifffahrt maßlos überzogen und inakzeptabel. "Die Donau darf nicht auf 2.800 Kilometern zu einem Wasserstraßenkanal verkommen."
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