Junge Chinesen reisen zunehmend individueller
Gruppenreisen in dieser Generation nicht mehr angesagt
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Junge Chinesin: Individualistischer Reisestil wächst rasant (Foto: ITB 2011) |
Berlin (pte029/11.01.2012/13:25) Junge, wohlhabende und technikorientierte Chinesen reisen nicht mehr in der Gruppe, wie das bei chinesischen Urlaubern bislang typisch war. Laut dem ITB World Travel Trends Report http://itb-berlin.de befindet sich das Reiseverhalten der Chinesen in einem enormen Wandel. Die internationale Reiseindustrie muss sich demnach mit speziellen Serviceleistungen auf die neuen chinesischen Touristen einstellen.
Gutes Personal wichtig
Chinesisch sprechendes Personal oder landestypische Speisen könnten den neuen Reisenden gefallen. "Chinesisch-sprechende Dienstleister oder Kenner der chinesischen Kultur sind klar im Vorteil, vor allem auch wenn sie diese Fähigkeit im Vorfeld entsprechend kommunizieren", sagt Barbara Postel, Beraterin bei IPK International Tourism Consulting Group http://ipkinternational.com , gegenüber pressetext.
Die Reiseindustrie sollte sich auf die Wünsche und Bedürfnisse der chinesischen Reisenden einstellen. Nicht nur chinesisch sprechendes Personal, auch Audioguides in Museen sorgen dafür, dass sich Touristen willkommen fühlen. Weitere Annehmlichkeiten wie Wasserkocher auf dem Zimmer für Zwischenmahlzeiten oder chinesische Speisen im Hotelrestaurant werden von vielen als Wertschätzung ihrer Kultur gewertet.
Baidu statt Facebook
Auch beim Online-Auftritt sollten touristische Anbieter die Ansprüche und landestypischen Gewohnheiten von Chinesen berücksichtigen. Statt einer reinen Übersetzung der eigenen Inhalte, sind spezielle marktrelevante Informationen gefragt. Besonders wichtig ist die Verlinkung zu chinesischen Suchmaschinen wie Baidu. Webseiten sollten in China gehostet sein, um auf mögliche Zensureingriffe schnell zu reagieren.
Zudem sollten sie keine Links zu in China verbotenen Netzwerken wie Facebook oder YouTube enthalten. Stattdessen nutzen Chinesen andere soziale Netzwerke, die berücksichtigt werden müssen. Denn Rücksichtnahme auf kulturellen Besonderheiten wird von Chinesen mit Respekt gleichgesetzt, während eine nicht auf ihre Bedürfnisse angepasste Website oft mit einer schlechten Reiseerfahrung wahrgenommen wird.
"Die Kommunikation in sozialen Netzwerken findet in China auf anderen Kanälen statt als in der westlichen Welt. Tourismusverantwortliche müssen sich der landestypischen Besonderheiten auch in der digitalen Welt bewusst sein, um am Markt erfolgreich zu sein", sagt Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel und Logistics der Messe Berlin.
Lieblingsbeschäftigung Shoppen
Noch zieht es die jungen Menschen aus China nicht weit weg: "Bevorzugte Länder oder Regionen für chinesische Individualreisende sind Nachbarländer wie Korea, Thailand, Japan, Malaysia, Taiwan", sagt Postel. Unterschätzen sollte die Reiseindustrie die Urlaubslust der Chinesen nicht. Die United Nations World Tourism Organization rechnet damit, dass 2011 rund 66 Mio. Chinesen ins Ausland gereist sind.
Dieser Wert entspräche einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der wirtschaftliche Aufschwung treibt die Reiselust der Chinesen maßgeblich an. Gerade junge Berufstätige mit sehr guter Ausbildung profitieren vom Wirtschaftsboom und leisten sich internationale Reisen mit Erlebnis-Charakter. Statt möglichst preisgünstiger Gruppentouren ist hohe Servicequalität und Individualität gefragt.
Möglichst viele Sehenswürdigkeiten zu besuchen, spielt zwar immer noch eine wichtige Rolle auf den Reisen, Faktoren wie Erholung und Unterhaltung rücken allerdings auf der Wunschliste nach oben. Shoppen gehört bei vielen nach wie vor zu den Lieblingsbeschäftigungen, wenn sie im Ausland unterwegs sind. Ein Indiz dafür sind auch die durchschnittlichen Ausgaben pro Besuch, die im zweistelligen Bereich liegen.
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