Wirtschaftskriminalität: Aufdeckungsrate steigt
Unternehmen setzen immer mehr auf Compliance und Integrität
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Abdruck: Wirtschaftskriminalität nimmt zu (Foto: pixelio.de/A. Bachert) |
Wien (pte004/01.12.2011/06:15) Die Wirtschaftskriminalität nimmt in Österreich zu. Beinahe jedes zweite Unternehmen berichtet über einen Schadensfall in den letzten zwei Jahren, wie eine Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC http://pwc.com zeigt. "Dies hängt nicht damit zusammen, dass die Problemfälle massiv ansteigen, sondern dass das Problembewusstsein und somit die Aufdeckungsrate zunimmt", meint Ulrike Haidenthaller, Geschäftsführerin des Aktienforums http://aktienforum.org , gegenüber pressetext.
Wettbewerbsvorteil
Immer mehr Unternehmen haben Maßnahmen zur Kontrolle und Prävention umgesetzt, um sich auf mögliche Angriffe vorzubereiten. "In diesem Zusammenhang ist ein eindeutiger Trend zu Compliance und Integrität zu erkennen, weil vor allem international ausgerichtete Firmen eine strengere Kontrolle von ihren Geschäftspartnern einfordern", so Haidenthaller. Die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln führe sogar zum Wettbewerbsvorteil.
Wirtschaftskriminelle haben heute kein leichtes Spiel mehr, bestätigt auch Steffen Salvenmoser, Leiter Forensic Services bei PwC, im Gespräch mit pressetext: "Öffentlichkeit, Nichtregierungsorganisationen und Strafjustiz reagieren immer sensibler auf verdächtige Prozesse." Freilich werden auch viele Fälle gar nicht angezeigt: "Viele Unternehmen scheuen sich, solche Handlungen vor Gericht zu bringen. Sie befürchten einen Reputationsverlust", erklärt Salvenmoser.
In den Köpfen passieren
Oftmals genügen schon pragmatische Ansätze, um verantwortungsvolles Verhalten in Unternehmen zu verankern. "Gerade der Vorstand muss voll und ganz dahinter stehen, dies auch vorleben und Maßnahmen aktiv an die Mitarbeiter kommunizieren. Compliance muss in den Köpfen passieren", betont Marielouise Gregory, Leiterin der Rechtsabteilung der Telekom Austria http://telekomaustria.com .
Das Aktienforum spricht sich auch für die Beschleunigung der laufenden Strafverfahren aus, um das Bild der österreichischen Wirtschaft in das rechte Licht zu rücken. "Wir würden uns wünschen, dass die neu gegründete Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft schnell aktiv wird und dass ihre Tätigkeitsfelder ausgeweitet werden", unterstreicht Haidenthaller.
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