pte20111011019 in Business

IT-Branche klagt über fehlende Arbeitskräfte

Trotz Krise will jedes zweite Unternehmen Personal einstellen


Gottfried Haber: IT-Sektor braucht Personal (Foto: fotodienst.at/Rauchenberger)
Gottfried Haber: IT-Sektor braucht Personal (Foto: fotodienst.at/Rauchenberger)

Wien (pte019/11.10.2011/12:30) Die IT-Branche besitzt einen wesentlichen Stellenwert als Generator und Stimulator der österreichischen Wertschöpfung. Die Branche klagt aber über fehlende qualifizierte Arbeitskräfte: "Die Branche fährt trotz weiterer Wachstumsaussichten mit angezogener Handbremse", so Robert Bodenstein, Obmann der Fachgruppe Unternehmensberatung und Informationstechnologie (UBIT) http://www.ubit.at/wien , gegenüber pressetext.

Fachkräftemangel in Wien

In Österreich kann ein deutlicher IT-Fachkräftemangel beobachtet werden. 44,7 Prozent der Unternehmen geben einen konkreten Personalbedarf innerhalb der nächsten zwei Jahre an, wie eine Studie des Instituts für Volkswirtschaftslehre der Alpen-Adria Universität Klagenfurt http://uni-klu.ac.at/vwl zeigt. "Trotz der sich verschlechternden Wachstumsprognosen im Zusammenhang mit der Schuldenkrise wollen viele Unternehmen Personal einstellen", so Studienleiter Gottfried Haber im Gespräch mit pressetext.

Die hohe Zahl an "sonstigen" benötigten Arbeitskräften besteht vorwiegend aus "sonstigen Developers" und "sonstigen Professionals" - ein Indikator für die weiter zunehmende Bedeutung umfassend ausgebildeter und qualifizierter Arbeitskräfte, die nicht ausschließlich in traditionelle Kategorien einzuordnen sind. Gesamt bedeutet dies für Österreich in den nächsten zwei Jahren einen Bedarf von etwa 3.270 Fachkräften im Software- und IT-Bereich insgesamt. "Wir haben vor allem einen strukturellen Fachkräftemangel in Wien. Allein für die Bundeshauptstadt ergibt sich Fachkräftebedarf von etwa 1.600 Personen", unterstreicht Haber.

Demographische Probleme

Das Durchschnittsalter der IT-Fachkräfte variiert mit dem Qualifikationsprofil: Fachkräfte im Bereich der Mainframe-Technologien sind am ältesten, während Fachkräfte im Bereich .NET und JAVA am jüngsten sind. "Es wird in den nächsten Jahrzehnten zu signifikanten demographischen Problemen am Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte kommen, da zwei Drittel der selbständigen IT-Fachkräfte älter als 40 Jahre sind. In etwa zehn Jahren werden rund zehn Prozent der IT-Fachkräfte in Pension gehen", erklärt Haber.

Über 65 Prozent der in IT-Projekte involvieren Personen sind über 40 Jahre, rund 17 Prozent der Beschäftigen sind über 50 Jahre alt, denen aber nur knapp 21 Prozent Beschäftigte unter 30 Jahre gegenüberstehen. Daher sollte laut Haber der Ausbildung jüngerer IT-Fachkräfte in Kombination mit entsprechenden Weiterbildungsangeboten große Priorität eingeräumt werden. Die Verlagerung von Arbeitsleistung ins Ausland bewährt sich offenbar nicht: 85 Prozent der Vorleistungen in Software und IT werden im Inland, zum großen Teil im eigenen Bundesland nachgefragt.

"Der IT-Sektor ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor", betont Bodenstein. So schafft der IT Sektor in Österreich eine Wertschöpfung von 5,37 Mrd. Euro. "Wenn es der IT-Branche gut geht, dann geht's uns allen gut", so der Fachgruppenobmann.

Fotos zur Pressekonferenz stehen unter http://fotodienst.pressetext.com/album/2822 als Download zur Verfügung

(Ende)
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