pte20110916018 in Business

Österreichs Unternehmen noch in der IT-Steinzeit

Firmen sind auf Krisen schlecht vorbereitet


Laptop: Geringes Problembewusstsein für Risikomanagement (pixelio.de/C. Lietz)
Laptop: Geringes Problembewusstsein für Risikomanagement (pixelio.de/C. Lietz)

Wien (pte018/16.09.2011/13:40) Krisenprävention und Risikomanagement haben in Österreich immer noch nur geringe Bedeutung. Ein Viertel der Unternehmen erhebt keinerlei Risiken, nur ein Drittel hat Krisenpläne entwickelt, wie eine Umfrage des IT-Dienstleisters CSC Austria http://csc.com zeigt. "Für uns ist das geringe Problembewusstsein für Risikomanagement erschreckend. Das muss sich rasch ändern, sonst sehen wir für den heimischen Wirtschaftsstandort schwarz", so Djawad Tabatabaei, Head of Technology, Consumer & Utilities, gegenüber pressetext.

Veraltete Infrastruktur

"Aktuelle Ereignisse wie Wirtschaftskrise und Cyber-Kriminalität zeigten zuletzt deutlich, wie wichtig Planung und aktives Risikomanagement für Unternehmen, aber auch öffentliche Einrichtungen sind, um im Ernstfall rasch auf veränderte Bedingungen reagieren zu können", ergänzt der Manager.

Die Hälfte der von CSC befragten Entscheidungsträger findet, dass Regierung und öffentliche Einrichtungen schlecht auf die Wirtschaftskrise vorbereitet sind. Über ein Drittel der befragten Entscheidungsträger ist der Meinung, dass die heimische Wirtschaft die negativen Auswirkungen der Krise hätte selbst verringern können, man sich jedoch zu wenig mit Risikomanagement und Krisenprävention auseinandergesetzt hat.

Als größte Fehler und Problembereiche der heimischen Wirtschaft nennen die Befragten "zu starre Strukturen", "zu viel Fremdkapital", "zu optimistische Geschäftsannahmen" und "veraltete Infrastruktur, zum Beispiel in Produktion und IT".

Oase der Seligen

Trotz aller Mängel sieht sich die Wirtschaft im internationalen Vergleich bei Risikomanagement und Krisensicherheit dennoch gut aufgestellt. "Für viele heimische Unternehmen ist Österreich eine "Oase der Seligen'. Die Meinung herrscht vor, dass man hierzulande besser auf Krisen vorbereitet ist", konstatiert Tabatabaei. Im Gegensatz zur Wirtschaft werden die heimischen Behörden im Ländervergleich deutlich kritischer beurteilt.

Im Blickwinkel der aktuellen Situation sehen mehr als die Hälfte der von CSC befragten Manager weitere Finanzkrisen als größtes Unternehmensrisiko, gefolgt von Produktions- und Nachfrageeinbrüchen und Reputationskrisen. Aber auch mögliche "politische Veränderungen" werden hierzulande als Risiko für ihr Unternehmen bzw. ihre Branche bezeichnet. "Dass sich nur elf Prozent um die Sicherheit ihrer Unternehmensdaten Hackerangriffe befürchten, ist für uns erstaunlich", so der Experte.

Einpersonenunternehmen besonders untätig

Alarmierend ist, dass sich ein Viertel der heimischen Unternehmen nie mit Risikomanagement auseinandersetzt. Spezialisierte Software-Lösungen zum Risikomanagement und zur Krisenprävention werden in Österreich bislang kaum eingesetzt. Ein Viertel der Befragten unternimmt bisweilen gar nichts in Richtung Risikomanagement. Besonders hoch ist der Anteil der Untätigen bei Einpersonenunternehmen, aber auch bei großen Industrie-Unternehmen setzen immer noch acht Prozent gar keine Maßnahmen zur Risikoerfassung und -beobachtung.

Von wirtschaftlichen Schäden aufgrund mangelnden Risikomanagements waren laut Umfrage in der Praxis bereits mehr als ein Drittel aller befragten Manager betroffen. Die durchschnittlich genannte Schadenshöhe beträgt 115.000 Euro. Eine solche Summe könnte für viele kleine und mittlere Unternehmen bereits den Konkurs bedeuten.

"Österreich hat sowohl im öffentlichen als auch im privatwirtschaftlichen Bereich und quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen enormen Nachholbedarf das Risikomanagement betreffend. Auch eine angemessene Risikosoftware ist erforderlich, die Mehrheit der österreichischen Unternehmen befindet sich dabei noch in der IT-Steinzeit", kritisiert Tabatabaei.

(Ende)
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