Blohm+Voss: ThyssenKrupp-Tochter vor Übernahme
Bremer Schiffsbauunternehmen Lürssen möglicher Interessent
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Passagierschiff: Blohm+Voss vor Verkauf (Foto: ThyssenKrupp) |
Hamburg/Frankfurt am Main (pte020/15.09.2011/13:35) Das Bremer Schiffsbauunternehmen Lürssen http://www.lurssen.com will die Hamburger Traditionswerft Blohm+Voss http://www.blohmvoss.com , eine Tochtergesellschaft des ThyssenKrupp-Konzerns, übernehmen. Das berichtet das Hamburger Abendblatt in seiner aktuellen Ausgabe.
Schwieriges Marktumfeld
Lürssen ist ein Anbieter von Großyachten, baut aber auch Marineschiffe. Blohm+Voss hatte im Yachtbau zuletzt Verluste eingefahren. "Thyssen hat Interesse, diese Geschäftssparte so schnell wie möglich zu verkaufen. Das Marktumfeld für den zivilen Marinebereich - insbesondere die Herstellung von Yachten - ist derzeit schwierig", sagt Alexander Haissl, Analyst bei CA Cheuvreux http://www.cheuvreux.com , im Gespräch mit pressetext. Der Kaufpreis werde sich wohl im niedrigen dreistelligen Bereich bewegen.
Erst im Juni sind Verhandlungen zwischen ThyssenKrupp und dem arabischen Werftunternehmen Abu Dhabi Mar über einen Verkauf von Blohm+Voss nach mehr als eineinhalbjähriger Dauer gescheitert (pressetext berichtete http://pressetext.com/news/20110701011 ). Seither versucht der Industriegigant einen Käufer für das 1877 gegründete Unternehmen zu finden und verhandelt laut Medienberichten mit westeuropäischen Interessenten.
Massive Umbaustrategien
Der Verkauf ist Teil der Umbaustrategie von ThyssenKrupp, denn der Konzern hat Schulden von 6,5 Mrd. Euro. Vorstandschef Heinrich Hiesinger hatte nach seiner Amtsübergabe im Januar angekündigt, im Rahmen der Restrukturierungen Teile des Unternehmens im Wert von zehn Mrd. Euro abzustoßen. Dazu zählen neben dem Marinebereich auch die Edelstahlsparte und diverse Autozulieferfirmen.
"Der Verkaufsprozess für die Edelstahlsparte wird sich dabei als am schwierigsten erweisen. Fest steht aber, dass der Konzern in einigen Jahren ganz anders aufgestellt sein wird", meint Haissl. Die Veräußerung von Blohm+Voss hätte jedoch keine Auswirkung auf seine Bewertung. Der Analyst stuft die Aktie mit "Buy" ein, das Kursziel beträgt 44 Euro. "Der Kurs wird sich sogar auf Zwölf-Monats-Sicht verdoppeln", sagt Haissl abschließend.
Das Übernahmegerücht sorgt jedenfalls für eine positive Stimmung am Börsenparkett: Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:12 Uhr) notiert die ThyssenKrupp-Aktie mit einem Plus von mehr als drei Prozent bei 21,61 Euro.
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