pte20110908011 in Forschung

VisionSim: App simuliert Augenkrankheiten

Experte erfreut über Sensibilisierungsversuch


Katarakt: VisionSim simuliert schwere Augenerkrankungen (Foto: Screenshot)
Katarakt: VisionSim simuliert schwere Augenerkrankungen (Foto: Screenshot)

Santa Barbara (pte011/08.09.2011/10:15) Das Braille Institute of America http://brailleinstitute.org hat eine App namens "VisionSim" veröffentlicht, die Menschen mit guter Sicht die Einschränkungen von Sehbehinderungen nahebringen soll. Das Tool ist für Android-Smartphones und das iPhone erhältlich und kann vier verschiedene Augenerkrankungen über einen Augmented-Reality-Filter simulieren. Peter Sternthal, Projektleiter der Schulungseinrichtung des Blinden- und Sehbehindertenverbandes http://sebus.at begrüßt im pressetext-Gespräch die moderne Sensibilisierungsmaßnahme.

Simulation und Information

Wie nimmt jemand, der unter fortgeschrittener Makuladegeneration leidet, seine Umwelt wahr? Eine der Fragen, die das VisionSim-Tool beantworten soll. Dazu bedient es sich der eingebauten Kamera des Telefons und legt einen Filter in Echtzeit über das Bild.

Insgesamt vier schwerwiegende Seherkrankungen lassen sich auf diese Art und Weise simulieren. Neben dem Verfall des "Gelben Flecks" sind dies das Glaukom, die diabetische Retinopathie und der Graue Star. Die drei Erstgenannten sind Ursache für die Mehrzahl der jährlichen Neuerblindungen in den Industriestaaten. Zusätzlich wartet VisionSim mit einer Reihe an Informationen zu den jeweiligen Krankheiten und Auswirkungen auf.

Referenzwert fehlt

Sternthal freut sich über den Sensibilisierungsversuch am Smartphone. "So kann man in verschiedenen Situationen - zu Hause, beim Wandern, in der Schule - erleben, wie jemand mit einer Sehbehinderung seine Umwelt wahrnimmt", so der Experte. Er hofft, dass VisionSim auf viel Interesse stößt. Er vermisst lediglich einen Referenzwert bei der Einstellung des Schweregrads der Simulation. "Hierfür eignet sich der Visus-Wert, der als Standard für die Ermittlung der Sehqualität gilt", schildert er.

Dieser Wert bestimmt das Auflösungsvermögen des Auges. 1,0 steht für Normalsichtigkeit, Werte darunter für graduell schlechteres Sichtvermögen. Kann jemand mit normaler Sehschärfe ein Zeichen auf zehn Meter noch gut erkennen, so benötigt eine Person mit einem Visus-Wert von 0,2 einen Abstand von zwei Metern zur Identifikation.

Laut dem Behindertenbericht 2010 gibt es in Österreich 318.000 Menschen mit Sehschwäche. Eine genauere Erhebung liegt nicht vor, der Blinden- und Sehbehindertenverband http://oebsv.at schätzt die Anzahl der Vollblinden und schwer Sehbehinderten auf 5.000 bis 6.000.

VisionSim kann kostenlos aus dem App Store und dem Android Market heruntergeladen werden.

Erklärung des Visus-Wertes auf der Homepage des Tiroler Blindenverbandes:
http://www.tbsv.org/index.php?site=visus

(Ende)
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