Schweiz: Kabelnetzbetreiber fühlen sich gekränkt
Reaktion der Wettbewerbskommission nicht entschieden genug
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Kabel: Kampf um die Netze (Foto: pixelio.de, berlin-pics) |
Bern (pte028/06.09.2011/13:15) Die Wettbewerbskommission (WEKO) hat in einer von den Kabelbetreibern veranlassten Voruntersuchung festgestellt, dass die Errichtung eines Glasfasernetzes durch die Swisscom in Zusammenarbeit mit städtischen Elektrizitätswerken den Wettbewerb beeinträchtigen kann. "Wir hätten uns gewünscht, dass die Kooperation als Ganzes in Frage gestellt wird. Das ist leider nicht passiert", sagt Claudia Bolla-Vincenz, Sprecherin des Wirtschaftsverbandes der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen (Swisscable) http://www.swisscable.ch , im Gespräch mit pressetext.
Angst vor Preisabsprachen
Die Swisscom und die Elektrizitätswerke haben in einigen Städten bereits mit der Errichtung eines eigenen Glasfasernetzes begonnen. Die WEKO hat jetzt festgestellt, dass dieses Vorhaben zu Wettbewerbsverzerrungen führen kann. Die Kabelnetzbetreiber fürchten sich vor allem vor der mächtigen Konkurrenz. "Die große Finanzkraft dieser staatsnahen Unternehmen stellt eine Bedrohung für den Wettbewerb dar. Wir fürchten Preisabsprachen und Gebietsschutz", so Bolla-Vincenz.
Die WEKO hat unverbindliche Empfehlungen ausgesprochen, die die Situation entschärfen könnten. "Wie und ob sich die Beteiligten an die Vorschläge halten, ist schwer abzuschätzen", sagt UPC-Cablecom-Sprecher Marc Maurer http://www.upc-cablecom.ch gegenüber pressetext. Solange es keine Kartellverfahren gibt, wird es keine weiteren Schritte gegen die Swisscom und ihre Partner geben. "Wir werden die Situation genau beobachten und erwarten das auch von der WEKO. Sobald etwas nicht passt, werden wir uns weitere Schritte überlegen", erklärt Bolla-Vincenz.
Mächtige Swisscom
Eine große Befürchtung der Kabelnetzbetreuer ist auch, dass die Swisscom zu mächtig wird. "Die Errichtung eines neuen Kabelnetzes nutzt vor allem der Swisscom. Sie hat enormes Know-how auf diesem Sektor. Die Elektrizitätserzeuger finanzieren den Bau mit, profitieren werden sie aber nur in geringerem Ausmaß", sagt Bolla-Vincenz. Angst vor zusätzlichem Wettbewerb an sich haben die Kabelnetzbetreiber angeblich keine. "Wir sind für Wettbewerb, aber nur unter fairen Voraussetzungen", sagt Maurer.
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