pte20110831030 in Leben

Facebook: Polizei Hannover zieht positive Bilanz

Erhebliche Erfolge, aber auch Datenschutzbedenken


Polizeiauto: Dauerhafte Präsenz im Web (Foto: flickr, Martingerz2)
Polizeiauto: Dauerhafte Präsenz im Web (Foto: flickr, Martingerz2)

Hannover (pte030/31.08.2011/15:00) Die Hannoveraner Polizei hat trotz Datenschutzbedenken eine positive Bilanz ihres halbjährigen Social-Media-Versuchs http://de-de.facebook.com/PolizeiHannover gezogen und möchte die Facebook-Präsenz künftig beibehalten. Durch Fahndungsaufrufe auf Facebook seien in acht Fällen entscheidende Hinweise eingegangen, mehr als 26.000 User sind bis heute Fans geworden.

Auch Werbung für den Polizeiberuf und Informationen zu Aktionen der Polizei, sowie ein Chat zum Thema Zivilcourage stehen auf der Habenseite der Bilanz. Nun muss das niedersächsische Innenministerium entscheiden, wie es weiter geht. Andere Polizeistellen zeigen sich interessiert und erwarten mit Spannung die Entscheidung aus dem Ministerium. Einstweilen wird die Facebook-Präsenz fortgesetzt.

Knackpunkt Mehrwert

"Prinzipiell ist es für jede Organisation vorteilhaft, wenn ein direkter Kontakt zu den Menschen besteht", so Social-Media-Experte Günter Exel http://guenterexel.com gegenüber pressetext. "In Ausnahmefällen, wie etwa bei einem Schneesturm, kann so eine Präsenz in einer größeren Stadt sogar große Relevanz haben. Das Informationsbedürfnis der Bürger in Hinsicht auf allgemeine, nicht personenbezogene Anfragen zu stillen, ist ebenfalls ein sinnvoller Grund für eine Präsenz." Knackpunkt jeder Web-2.0-Unternehmung stelle der Mehrwert dar. Zudem müsse aber gerade von der Exekutive ein gewisses Gespür für persönliche Daten bewiesen werden, so Exel.

Bedenken wegen "Like"-Buttons

Thilo Weichert, Leiter des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein https://www.datenschutzzentrum.de hatte schon zuvor Bedenken wegen des Like-Buttons ausgedrückt: Dieser erlaubt User-Tracking, also das Sammeln von Daten über einzelne Personen und deren Verhaltensweisen und bewegt sich derzeit in einem rechtlichen Graubereich. Auf der Seite der Polizei Hannover wird zwar auf datenschutzrechtliche Probleme hingewiesen und Besuchern Tipps gegeben, wie man sich schützen kann. Allerdings gibt es auch den inkriminierten Like-Button.

Wie pressetext berichtete http://pressetext.com/news/20110729012 , gab es in der Vergangenheit schon Versuche der Polizei, in Social Media zu reüssieren. Dabei war die Seattler Polizei so fanatisch geworden, dass sie ihre Follower stundenlang mit Tweets über Kleinstdelikte zuspamte. Hunderte verweigerten dem Channel daraufhin die Folgschaft.

(Ende)
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