Börsentalfahrt geht weiter
Deutsches Aktieninstitut spricht von "Überreaktion"
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Kursverlauf: Börsen im Sturzflug (Foto: pixelio.de/Rainer Sturm) |
Frankfurt am Main (pte007/09.08.2011/09:45) Der Sturzflug an den internationalen Börsen geht weiter. Nach den deutlichen Verlusten vom Montag sind auch heute, Dienstag, die Börsen in Asien wieder im Minus gestartet. Zwar sind die befürchteten starken Kurseinbrüche ausgeblieben, trotzdem haben die globalen Indizes stark verloren. Der DAX hat die Verluste auf über fünf Prozent ausgeweitet, startete heute jedoch stark im Plus. Die US-Börsen Dow Jones und Nasdaq haben den gestrigen Handelstag mit Verlusten über fünf bzw. sechs Prozent abgeschlossen. "Wir sehen derzeit eine Überreaktion an den Märkten", meint dazu Franz-Josef Leven, Direktor des Deutschen Aktieninstituts http://www.dai.de , im Gespräch mit pressetext.
Nur Überreaktion
Die USA hatten am Wochenende zum ersten Mal seit 1941 ihre Bestnote als Schuldner verloren, denn die Ratingagentur S&P stufte die langfristigen Anleihen Amerikas von "AAA" auf "AA+" herab. S&P betonte, dass die zuletzt beschlossenen Sparbemühungen nicht weit genug gingen, um die Schuldenquote des Landes auf absehbare Zeit zu verringern. Daher ist auch der Ausblick negativ - das kann eine weitere Herabstufung in den kommenden zwei Jahren nach sich ziehen.
"Wir haben derzeit ein Problem bei den US-Staatschulden, daher ist die jetzige Stimmung an den Börsenmärkten eine Überreaktion", meint dazu Leven. Überhaupt sei das Engagement deutsche Anleger in den USA eher gering. "Anleger kaufen vor allem Papiere bekannter Unternehmen, wie Microsoft oder Cisco, könnten aber über Investmentfonds in US-Staatsanleihen investiert sein", so Leven. Für den Anleger, der einen Teil seines Vermögens in Aktien hält, empfiehlt der Experte die jetzige Situation auszusitzen. "Für jene sehe ich keinen Handlungsbedarf", so Leven.
Aktienquote in Deutschland gering
Fest steht, dass dieses Ereignis nicht gerade die Aktienkultur fördert, ist doch die Aktienquote der deutschen Sparer ohnehin gering. Laut Bundesverband Deutscher Banken sind zwei Drittel des Geldvermögens in Spar-, Sicht-, Termineinlagen und Bargeld sowie Geldanlagen bei Versicherungen investiert. Obwohl die Börsenkurse 2010 gestiegen sind und das Aktienvermögen 2010 um 20 Prozent zugenommen hat, sind doch nur fünf Prozent (231 Mrd. Euro) in Aktien investiert.
Auch im internationalen Vergleich ist die Aktienquote niedrig (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110621028 ). "Leider verstärken solche Ereignisse das Misstrauen gegenüber Aktien, die in der Psychologie der Bevölkerung immer noch mit Risiko und mit Crash assoziiert werden", bedauert Leven.
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